Die Krämerbrücke in Erfurt liegt mitten im Zentrum. Jeder Tourist läuft zwangsläufig über diese sehr sehenswerte Brücke, die über die „Gera“ führt. Doch auf der Brücke selbst ist vom Fluss nichts zu sehen, denn beidseitig sind Häuser darauf gebaut. Sie darf sich stolz die längste bebaute und bewohnte Brücke Europa nennen. Der Platz bei der Ägidienkirche verbindet sie mit dem Benedikt-Platz, der nicht weit entfernt von Alten Synagoge ist.
Unter der Brücke pausieren Besucher und sitzen am Fluss Gera und lassen die Beine im Wasser baumeln.
Die Krämerbrücke in Erfurt bietet Leben
Blickt man vom Wasser nach oben, ist das Fachwerk der hinteren Fassaden der mit malerischen Balkonen zu bewundern. Automatisch möchte man dort sitzen und dem Treiben unten zuschauen. Gut ist auch zu sehen, wie die Bewohner immer wieder ihre Häuser erweiterten, um mehr Wohnraum zu schaffen. Natürlich steht die Erfurter Krämerbrücke unter Denkmalschutz und die Stadt ist Eigentümer einiger Häusern. Selbst in der DDR wurde der Brücke Bedeutung beigemessen und die Schäden des Zweiten Weltkrieges restauriert.
Früher gab es hier nur Luxusartikel zu kaufen wie Arzneien, Seide, Papier und wertvolle Metalle und die Häuser waren winziger. Heute befinden sich noch 32 Häuser auf der Brücke. Beim gemächlichen Schlendern ist nun so einiges an Kunsthandwerk zu entdecken. Die Schaufenster machen neugierig und laden zum Stöbern ein. So zum Beispiel der Waid-Laden. Die Waidpflanze, verantwortlich für den blauen Farbstoff für Stoffe, begründete den Reichtum Erfurts. Manchen Kunsthandwerker arbeiten in ihren Läden und Interessierte können ihnen bei der Arbeit zuschauen, wie ihre Produkte entstehen.
Am meisten Gedränge aber ist vor dem Goldhelm, eigentlich ein Geschäft für Schokolade. Doch im Sommer gibt es hier überaus leckeres Eis zu kaufen und die Schlangen vor den beiden Verkaufsstellen sich lang.
Die Kunsthandwerker und Händler nennen sich die Krämer. Interessant ist auch der Linkshänder-Laden, die Porzellan Manufaktur oder Thüringer Spezialitäten-Laden. Nicht zu vergessen die Malkünstler. Auf jeden Fall ist es ein Erlebnis einmal über die Brücke zu gehen.