Tours im Loire-Tal liegt zwischen Orleans und dem Atlantik und ist umgeben von romantischen Schlössern. Die Stadt gilt als Metropole des Loire-Tals. Da die Schlösser an Sonntagen überfüllt sind, erobern wir die malerische Altstadt mit viel Fachwerk aus dem 16. Jahrhundert, Cafés und Plätzen. Natürlich kommen wir an der Kathedrale Saint–Gatien nicht vorbei, denn die beiden Türme ragen markant in den blauen Himmel empor.
Tours im Loire-Tal und der Heilige Martin
Der Name Tours leitet sich vom gallischen oder auch keltischen Stamm der Turonen ab, die hier eine Siedlung auf einem Hügel am Loire-Ufer gründeten. Nach dem die Römer die entscheidende Schlacht gegen die Kelten bei Alesia gewonnen hatten, entstanden mehr und mehr römische Bauten. Danach gewann das Christentum an Bedeutung und der Heilige Martin wurde zum dritten Bischof von Tours ernannt. Sein Grab befindet sich in der neuen Basilika Saint-Martin.
Noch heute wird der 11. November als der Martins-Tag von Katholiken mit Martinzügen gefeiert. Kinder laufen Laterne, nehmen am Martinssingen teil oder bekommen einen sogenannten Weckmann aus Hefeteig mit Tonpfeife geschenkt. Die Erwachsenen essen vielleicht lieber ein Stück von der Martin-Gans mit Rotkohl und Knödel. Am Ehrentag des Heiligen Martins beginnt auch die Fastnacht in den Karnevals-Hochburgen. Gleichzeitig beginnt die Fastenzeit bis Weihnachten, die heute nicht mehr so präsent ist.
Kathedrale von Saint-Gatien in Tours
Tours ist eine Bischofsstadt und die Kirche muss entsprechend repräsentabel sein und das ist sie auch. Schon von außen betrachtet, bestechen den Besucher die hoch aufragenden Türme mit den kleinteiligen Verzierungen. Innen beeindrucken die hohen Säulen und das einfallende Sonnenlicht erhellt das Schiff.
Die erste hölzerne Kirche entstand schon im 4. Jahrhundert und nach und nach bauten die Tourer größere und steinerne Gebäude. Auch die Umwälzungen der Französischen Revolution stoppten nicht vor der Kathedrale und Eiferer zerstörten drei Portale. In der Zeit wurde die Kirche in einen Tempel umgewandelt und der Göttin der Vernunft gewidmet.
Beim Durchstreifen der Kathedrale fallen sofort die schönen Fenster auf. Sie sind sehr fein gearbeitet und die bunten Farben leuchten im Sonnenlicht.
Die Altstadt von Tours
Aus der Kühle der Kirche geht es hinaus in wahre Urlaubstemperaturen von über 30 Grad. Der Klimawandel schlägt voll zu.
Die Fassaden der alten Häuser mit verwittertem Fachwerk sind wohl oft restauriert, denn es wohnen Menschen darin. Trotz der Hitze lassen sich vielleicht noch ein paar Schritte zurücklegen und die Fassaden betrachten, die in den Städten des Loire-Tals präsent sind.
Zahlreiche Cafés und Restaurants locken mit den Köstlichkeiten der französischen Speisekarte und kühlenden Getränken. Zur Mittagszeit sind die Stühle auch alle besetzt, denn bei Franzosen scheint das Mittagessen ein Muss. Wer noch ein Plätzchen erwischt hat, kann sich in Ruhe umschauen und die Stadt auf sich wirken lassen. Es sieht einfach zu romantisch aus. Ein Eis kann auch ein Mittagessen ersetzen, wer gut gefrühstückt hat.
In die Grabkirche des Heiligen Martin haben wir es leider nicht mehr geschafft. Schade, ich hätte gerne in der Krypta das Grab gesehen.
Weitere Informationen: Kathedrale Saint-Gatien, Basilika Saint Martin