Die Abtei von Fontenay ist eine alte Zisterzienser-Abtei und im 12. Jahrhundert begann der Bau. Das gestaltete sich schwierig und das rundum sumpfige Gelände musste erst trockengelegt werden. Bis zum 15. Jahrhundert brachte es die Abtei zu großem Wohlstand und mehr als 200 Mönche lebten dort. In Fischteichen zogen sie Forellen und in der Schmiede stellten sie Handwerkszeug her. Auf den Feldern betrieben sie Ackerbau und in den Ställen hielten sie Vieh.
Der Niedergang begann im 16. Jahrhundert, als die Äbte nicht mehr von Mönchen gewählt, sondern von Königen bestimmt wurden. Schließlich wurde das Kloster verkauft und aufgelöst. Heute leben wieder einige Mönche darin.
Die Abtei von Fontenay ist UNESCO Welterbe
Immer noch in Privatbesitz ist die Abtei Fontenay vollkommen restauriert. Selbst die Papierfabrik, die den Ort verunstaltete ist abgerissen. Inzwischen hat sie das UNESCO-Welterbe-Siegel erhalten.
Der Weg zur Abtei führt durch ein Tal mit einem kleinen Fluss und die Gegend ist sehr mit Wäldern bewachsen und leuchtet grün. Obwohl andernorts die Landschaft in der Hitze des Sommers vertrocknet wirkt, ist es hier grün und fruchtbar. Vom Parkplatz aus geht es zum Eingangstor und nur eine enge Pforte gewährt Einlass. Die Mönche lebten abgeschieden und ärmlich.
Nach links gewandt an der Kapelle für Fremde und der Bäckerei vorbei, heute ist dort der Shop untergebracht, ist ein dicker Turm zu sehen. Das ist der Taubenturm. Sie waren durch mehr als einen Meter dicke Mauern geschützt. Seitlich davon sind auf zwei Stelen Hunde-Statuen zu sehen. Dort befand sich ehemals der Hundezwinger mit den Jagdhunden des burgundischen Herzogs.
Strohmatten, Wärmehalle und Schmiede
Die Abteikirche wirkt kahl und mächtig. Das war Absicht und die Mönche sollten durch keinerlei Figuren und Zierrat vom Gebet abgelenkt werden. Nur im Querschiff steht eine Marienstatue und gleich dahinter die Totenpforte. Dort trugen die Mönche ihre toten Brüder auf den Friedhof.
Von der Kirche geht es zum Schlafsaal und darin schliefen alle Mönche gemeinsam nach der Klosterregel. Sie schliefen auf dem glatten steinernen Boden auf einer Strohmatte. Wärme gelangte nur über eine kleine Tür von der unten gelegenen Wärmehalle hinauf. Die Wärmehalle war der einzige Raum neben Küche und Krankentrakt im ganzen Kloster, in dem ein Kamin war.
Interessant fand ich auch die Schmiede. Ein großer Raum und es sind noch die Gerätschaften und das Wasserrad zu sehen. Damit bewegten die Räder die großen Schmiedehämmer und stellen Werkzeug her, das in der Umgegend sehr beliebt war. Das Eisenerz gewannen die Mönche aus eigenen Stollen im nahen Hügel.
Gefängnis mit Kirchenschatz
In einem Haus versteckt hinter einem mächtigen ausladenden Baum befindet sich das Gefängnis. Hier könnten durchaus Häftlinge eine Zeit inhaftiert gewesen sein, denn die Abtei hatte die hohe und die niedrige Gerichtsbarkeit. Denkbar wäre aber auch, dass sich hinter diesen Mauern Kostbarkeiten, wertvolle Bücher und der Kirchenschatz gut verwahrt war.
Auf dem Gelände der Abtei waren zwar Touristen, die sich aber in den Räumen verteilten. Insgesamt war es eine ruhige Atmosphäre und die massiven Gebäude lagen zwischen grünen gepflegten Rasenflächen. Seitlich der Abteikirche ist ein Garten zu finden, in dem seltene Pflanzen wachsen. Welche, darüber gibt ein gesonderter Plan Auskunft.
Weitere Informationen: Abbaye de Fontenay, 21500 Marmagne
Öffnungszeiten: Die Abtei ist das ganze Jahr täglich geöffnet. VonPalmsonntag bis Allerheiligen: von 10 bis 18 Uhr. Das restliche Jahr: von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr.