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Rostow am Goldenen Ring

Rostow am Goldenen Ring ist im Westen wenig bekannt. Doch in Russland ist die Stadt am Nerosee jedem geläufig, denn Rostow ist eine der ältesten Städte Russlands.

Über Stadt, Klöster und Kirchen fegte im 13. Jahrhundert die mongolische Invasion hinweg und verbrannte alles. Die Christen wehrten sich vehement und auch Kriegerinnen verteidigten ihre Stadt. Sie verkleideten sich als Männer und bewaffnet versetzen sie Feinde in Furcht und Schrecken.

Nach dem Abzug der Mongolen verlegte ein Großfürst, der unter anderem auch Moskau beherrschte, seinen Sitz nach Rostow. Kaum vorstellbar. Das Handelszentrum Rostow pflegte Kontakte bis nach Byzanz, das heutige Istanbul am Bosporus.

Rostow am Goldenen Ring als Wehrkloster

Rostow am Goldenen Ring

Rostow am Goldenen Ring – Blick auf Kuppeln

Um das religiöse Zentrum verteilen sich die Häuser der Stadtbewohner. Insgesamt liegen 25 Kirchen und fünf Klöster in der Stadt. Daran ist Bedeutung der Ortschaft als religiöses Zentrum zu erkennen. Die schufen nicht die Bewohner allein, sondern Fürsten spendeten für ihr Seelenheil in Kirchengebäude.

Die Hauptanlage ist von einer weißen Mauer umfasst. Die diente zum Schutz, denn immer oblag die Verteidigung der Stadt den Soldaten im Kloster. Innerhalb der Mauern liegen die wichtigsten Gebäude geschützt eingeschlossen. Und wieder schauen zahlreiche, graue Kuppeln, die später grün werden, Dächer und Glockentürme hinter den Mauern hervor. Kaum ist der Besucher ins Innere getreten, ist das wahre Ausmaß zu erkennen.

In der Mitte der Anlage liegt ein See, der zu Entwässerung dient. Es spiegeln sich die weißen Mauern der Gebäude in der Wasseroberfläche. Auch freundliche Beete mit Blumen bringen Farbe.

Extrahaus für den Zaren

Rostow am Goldenen Ring

Zarenhaus in Rostow am Goldenen Ring

Die Anlage ist renoviert und die Gemäuer strahlen weiß. Aber die Renovierungen sind wohl nie abgeschlossen, denn die Anlage ist einfach zu umfangreich. Und so ragen Gerüste in der Kirche auf. Die Himmelfahrtskirche ist in sehr schlechtem Zustand und hat noch mit den Zerstörungen der Oktober-Revolution zu kämpfen. Es gab auch einen Brand, der zusätzlich Kostbares vernichtete. In der Ikonen-Wand klaffen gähnende Löcher, aber es sind Reste der Malereien zu erkennen.

Zu Feiertagen herrscht hier Hochbetrieb, wenn die Gläubigen nach Rostow strömen. Dann werden Gottesdienste im Hof abgehalten, weil die Kirchen schlicht aus den Nähten platzen.

Neben den religiösen Gebäuden befand sich eine umfassende Bibliothek, ein Gericht und die Residenz des Oberhaupts der orthodoxen Kirche in den Mauern.

Zudem gab es ein Extrahaus für den Zaren, wenn er zu Besuch hier weilte.

20 Mönche leben im Kloster Rostow

Rostow am Goldenen Ring

Grüne Kuppeln in Rostow am Goldenen Ring

Heute leben noch 20 Mönche hier und halten Gottesdienste ab. Die Stadt überließ ihnen Land, das sie für ihren Lebensunterhalt bewirtschaften. Bei einem Gottesdienst stehen sie in goldenen Gewändern am Altar und singen. Weihrauch wabert in der Luft und die Gläubigen murmeln ihre Gebete.

Anders als in unseren Kirchen gibt es keine Sitzbänke und es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Eifrige alte Frauen putzen Ikonen, die von den Gläubigen geküsst werden.

Am Ausgang ist ein gut bestückter Shop, der unter anderen Broschüren in deutsch vorrätig hat.

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