Wie funktioniert ein Samowar? Ein Samowar ist eine russische Teemaschine, auch ein Wasserkocher und ein Heißwasserbereiter. Der fehlt in keinem russischen Haushalt. Samoware gibt es in verschiedenen Größen und oft kunstvoll verziert. Ab etwa einem Liter diente er zur Zubereitung von Tee in einem Tisch-Samowar oder auf Reisen. Große Samoware deckten manchmal im Haushalt den Bedarf an Heißwasser.
Seit dem 18. Jahrhundert sind Samoware im Gebrauch. Tee trinken ist eine beliebte Beschäftigung in Russland. Samoware finden sich auch in der Ukraine, Türkei, im Iran oder in Zentralasien.
Wie funktioniert ein Samowar? – heißes Wasser für den Tee
Ursprünglich heizte man einen Samowar mit Holzkohle oder Petroleum. Jetzt gibt es moderne Modelle mit Stromanschluss und Thermostat. Der größte Teil ist ein Wasserkessel, in dem von oben Wasser eingefüllt wird. Unten befindet sich ein Hahn, aus dem heißes Wasser in eine Teekanne gefüllt werden kann. Die steht in einer Vertiefung oben drauf und wird somit beständig heißt gehalten.
Die traditionelle Tee-Zubereitung ist anders, als wir es kennen. Die Teekanne wird mit reichlich Teeblättern oft Schwarztee und ein wenig Wasser befüllt. Daraus entsteht ein Tee-Konzentrat. Um Tee zum Trinken zu erhalten, füllt man eine kleine Menge Tee-Konzentrat in die Tasse und dazu heißes Wasser aus dem Samowar.
So kann sich jeder seinen Tee in der gewünschten Stärke mischen. Es bilden sich auch keine unerwünschten Ablagerungen im Samowar, sondern nur in der leicht zu reinigen Teekanne.
Zudem ist den ganzen Tag fertiger Tee vorhanden. Tee wird aus Tassen und auch aus Gläsern getrunken, die in einen metallenen Halter gesteckt werden. So kann das Teeglas, ohne sich die Finger zu verbrennen, gefahrlos gehalten werden.
Deftiges zum Tee
Vom Teetisch steht niemand hungrig auf und das ist die Besonderheit in der russischen Teezeremonie. Dazu gibt es Piroggen mit Fleisch, Fisch, Eier oder Kohl, Kringel, Bliny ebenfalls mit nahrhafter Füllung. Oder auch nur Brot mit Butter.
Samowars wurden in Russland früher in der Stadt Tula hergestellt. Wenn man in Russland etwas Überflüssiges tut, trägt man keine Eulen nach Athen, sondern fährt, so das Sprichwort, mit seinem eigenen Samowar nach Tula.
Übrigens in Tula, etwa 200 Kilometer von Moskau entfernt, gibt es ein Samowar Museum. Und zum Versüßen auch gleich ein Lebkuchen-Museum.