Naumburger Dom ist UNESCO-Welterbe. Warum das? Der Bau des Doms begann schon um 1000 nach Christi und wurde mehrmals angebaut und umgebaut. Das wirklich beeindruckende steht im West-Chor. Dort stehen in Stein gemeißelt die Stifter-Figuren. Und das nicht, wie sonst in Kirchen ernst und würdig dreinschauend, sondern hier tragen sie menschliche Züge. Besonders die Markgräfin Uta, die im 10. / 11. Jahrhundert lebte, besticht mit ihren geradezu lieblichen Gesichtszügen. Sie galt damals als die schönste Frau des Mittelalters. Der Betrachter kann da nur zustimmen. Ihr Mann Ekkehard II. dagegen wirkt lebensecht, aber etwas feist. Der Name des Künstlers verliert sich leider im Dunkel der Geschichte.
Naumburger Dom in Sachsen-Anhalt
Die Markgräfin Uta diente Walt Disney als Vorbild für die böse Königin in „Schneewittchen“. Wer sie im Dom betrachtet, würde ihr allerdings kaum Niederträchtigkeit zutrauen. Doch Uta hat es in Kreuzworträtsel geschafft, wenn nach der Stifterfigur im Naumburger Dom gefragt wird, ist es ein Wort mit drei Buchstaben „UTA“.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Chores stehen die anderen Stifterfiguren, Hermann von Meißen und Reglindis. Reglindis lächelt zufrieden herunter. Wieder sehr ungewöhnlich für die Darstellung von Stifter-Statuen in kirchlichen Bauwerken. Unwillkürlich lächelt man als Besucher zurück.
Das Bauwerk vermittelt einen mächtigen Eindruck und verfügt über alles, was eine außergewöhnliche Kirche ausmacht. Heute ist die Gegend etwas abgelegen, doch damals kreuzten sich im Städtchen Naumburg gut frequentierte Handelsstraßen. Dort bot sich die Errichtung des Doms St. Peter und Paul an. Beim Dom gibt es einen geräumigen Parkplatz für Autos und Fahrräder und ein Toilettenhäuschen. Für einen ungestörten Besuch ist also ausreichend gesorgt.
Weitere Informationen: Naumburger Dom, Domplatz 16, 06618 Naumburg (Saale), nicht weit von Nebra, dem Fundort der Nebra-Scheibe.
Übrigens: Der Dom liegt auf dem Ökumenischen Pilgerweg.