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Bremen Domtreppen fegen

Bremen Domtreppen fegen ist ein gern praktizierter Brauch in der Hansestadt. Meist am Samstag sieht man um 12.00 Uhr mittags lachende Grüppchen vor dem Dom stehen. Einer fällt auf, manchmal mit Zylinder und in Hemdsärmeln. Er hat einen Besen in der Hand und fegt die Domtreppen wieder sauber. Daneben steht ein Eimer, in dem er den zusammengefegten Müll sammeln soll. Die Gruppen kommen oft von Bremer Firmen. Die Arbeitskollegen feuern den Fegenden an. Der Müll stammt oft aus der Firma. So kann es vorkommen, das Joghurtbecherdeckel oder Verschlüsse von Bierflaschen verstreut werden. Begleitet wird der ganze Spaß manchmal mit einer Drehorgel und natürlich diversen alkoholischen Getränken. Der Fegende ist 30 Jahre und nicht verheiratet. Der Junggeselle darf erst mit dem Fegen aufhören, wenn eine „Jungfrau“ ihn frei küsst.

Bremen Domtreppen fegen und Frauen putzen Türklinken

Was steckt dahinter? Im 18. Jahrhundert sagte man, dass ein kinderloser Lebenswandel ein sinnloser sei. Kinderlose trifft nach dem Tod die Verbannung an einen Ort, an dem sie mit einer sinnlosen Tätigkeit bestraft werden. Um diesem Schicksal zu entgehen, wurde jungen Menschen zu Lebzeiten mit dem Brauch des unsinnigen Fegens nachgeholfen, dass sie doch noch den Hafen der Ehe fanden.
Bei diesem Brauch wird unterschieden zwischen Männern und Frauen. Männer bekommen die nutzlose Aufgabe des Domtreppenfegens übertragen und Frauen putzen eine Klinke an einer Domtür, am sogenannten Brauttor. Die Frauenaufgabe entstand ehemals auf dem Turm der St. Ansgarii-Kirche. Dort sollten alte Jungfern einen Metallknauf putzen. Dahinter steckte die Sage, dass drei alte Jungfern nach ihrem Ableben auf unbestimmte Zeit gerade diesen Metallknauf zu wienern hatten. Da die Ansgarii-Kirche nicht mehr steht, gingen diese Bräuche auf den Dom über. Die Frauen werden natürlich von einem jungen Mann von ihrer Putzerei erlöst. Richtig praktiziert wurde dieser Brauch aber erst nach dem 2. Weltkrieg. Vielleicht deshalb, weil viele jungen Menschen erst später heirateten.

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