Anis de Flavigny sind die kleinen weißen Anis-Dragees in den hübschen ovalen Dosen. In Frankreich sind sie eine beliebte Süßigkeit und sorgen für einen frischen Geschmack.
Erfunden haben die kleinen ovalen Dragees Mönche des Klosters von Flavigny, das 719 gegründet wurde.
Und das kam so: Karl der Große ordnete an, das Klöster Anis anbauen sollten. Vielleicht entstand damals die Idee, Anissamen mit Zuckersirup zu überziehen. Die Abtei entwickelte sich zum drittwichtigsten Wallfahrtsort in Frankreich und die Pilger lernten die Anis-Dragees kennen und schätzen und brachten sie mit in ihre Heimatorte. König Ludwig XIV. lutschte gerne Anis-Bonbons und die bewahrte er in einer runden, flachen Dose auf. Gäste der Abtei bekamen Anis geschenkt.
Anis de Flavigny – beliebte Anis-Dragees
In Kriegswirren flohen die Mönche und die Gebäude gingen ins nationale Eigentum. Die Kirche war teilweise zerstört und die Steine nutzten Dorfbewohner zum Bau von Häusern.
Doch acht Einwohner von Flavigny stellten in der Abtei Anis-Bonbons her. Später kaufte Galimard die Abtei samt Anisfabriken, um die Herstellung zu bündeln. 1923 übernahm Troubat die Anis-Dragee-Fabrik. Er hatte die Idee, sie in den ersten Automaten an Bahnhöfen und U-Bahnen zu verkaufen. In den ersten Kaufhäusern konnte man sie auch erwerben und 1928 waren sie sogar in USA erhältlich.
Seine Nachkommen übernahmen die Firma und vergrößerten die Bekanntheit weiter. Nun konnte man die Anis-Dragees auch in Gartencentern, Bioläden und auf Flughäfen finden.
Besichtigung der Abtei Flavigny
Der Ort liegt zwischen Dijon und Montbard und die Herstellungsfirma ist zu besichtigen. So kann jeder sehen, wie ein Anis-Korn mit Sirup aus Zucker und Wasser in großen Wannen getaucht und gerollt wird. So lagern sich dünne Schichten um die Aniskörner und durch die Rotation erhalten sie die glatte Oberfläche. Die Herstellung dauert 15 Tage, in denen aus einem Korn von zwei Milligramm ein ein Gramm schweres Bonbon entsteht. Der Zucker ist unraffinierter Rohrzucker mit Bio-Zertifikat.
Doch heute sind auch andere Aromen, wie Veilchen, Pfefferminz, Orangenblüte, Zitrone, Ingwer, Lakritz, Mandarine und Rose in den Bonbons. In der Anis-Boutique können Besucher die verschiedenen Sorten probieren. Andere erfreuen sich vielleicht an den unterschiedlich gestalteten Döschen.
Weitere Informationen: Abbaye de Flavigny, Les Anis de Flavigny, 4 rue de l’Abbaye, 21150 Flavigny-sur-Ozerain, Frankreich
Öffnungszeiten der Herstellungswerkstatt: 9 – 11:30 Uhr, 14 – 16 Uhr
Krypta, Anis-Museum, Aromen-Labor, Café, Anis-Buchladen und Anis-Boutique: Mo – Fr 9 – 17 Uhr, Sa 10 – 18 Uhr, So 10 – 17 Uhr