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Tal der Tempel in Agrigent

Tal der Tempel in Agrigent auf der reizvollen italienischen Insel Sizilien ist das Ziel vieler Touristen. Und das zu Recht, denn diese Reihe von griechischen Tempeln auf der Hügelkette ist wirklich etwas Besonderes. Der Begriff Tal verwirrt, hat sich aber im Volksmund eingebürgert.

Nicht abschrecken lassen von den Reisebussen auf dem Parkplatz. Auf dem Ausgrabungsgelände ist genügend Platz für alle und verspricht einen abwechslungsreichen Spaziergang. Sonnenhut ist absolut empfehlenswert und Händler vor der Kasse halten eine große Auswahl bereit.

Inhaltsverzeichnis

Tal der Tempel in Agrigent ist UNESCO-Welterbe

Tal der Tempel in Agrigent

Mit Blick auf das blaue Mittelmeer siedelten hier viele Völker und darunter eben die Griechen. Die relativ gut erhaltenen Tempel zeugen von deren Macht und kultureller Blüte.  Im 5. Jahrhundert vor Christus nach und nach erbaut, lebten in der angrenzenden Stadt tausende von Menschen und trieben Handel.

Am Anfang der Straße geht ein Fußweg hinauf zu einem Tempel. Von dort oben hat man einen sagenhaften Ausblick auf das blaue Mittelmeer. Fällt der Blick zur anderen Seite ist dort die Stadt Agrigent auszumachen. Man möchte sich ein Plätzchen suchen und einfach nur Meer und Landschaft genießen. Doch die anderen Tempel rufen, also geht es weiter.

Im Tal der Tempel ragen Säulen in den blauen Himmel

Der größte weithin sichtbare Tempel ist deshalb so gut erhalten, weil im Innern auf Veranlassung von König Konstantin von Konstantinopel eine Kirche erbaut wurde. Deshalb durfte nichts weiter am Tempel verändert oder gar abgerissen und die Steine für andere Bauten genutzt werden. Die Basilika steht heute ohne Dach dar.

Tempel mit Basilika

An der Meerseite der Straße liegen Gräber aus byzantinischer Zeit, von denen allerdings nur noch wenig zu erkennen ist.

Kakteen, Ziegen und Shuttle-Bus

Kakteen blühen in prallen Farben

Unterwegs auf der Tempel-Straße erkunden wir den Garten der «Villa Aurea», auch «Goldene Villa» genannt. Dieses Haus war die Residenz des englischen Armee-Kapitäns Sir Alexander Hardcastle. Wie das?

1921 kam Hardcastle nach Agrigento, um die wohltuende Wirkung des milden Klimas zu genießen und die archäologischen Funde zu bewundern.

Er kaufte kurzerhand die Villa und ließ sich nieder. Sir Alexander finanzierte zahlreiche Ausgrabungen und trug so zur Sicherung wertvoller Funde und Wissen bei.

Heute ist die Villa von einem Garten umgeben, in dem unter anderem Kakteen wachsen. Man kann die Räume begehen.

Unterwegs auf der Tempel-Straße riecht es mit einem Mal so seltsam. Ein Blick über das Mäuerchen klärt uns auf und wir sehen Ziegen weiden.

Ziegenbock

Die Tempel-Straße ist zu Ende und wir sehen gerade den Shuttle-Bus kommen. Für drei Euro pro Person bringt er uns zurück zum Eingang und der strapaziöse Fußmarsch durch die Mittagshitze bleibt uns erspart.

Es bereitet sogar sehr viel Spaß, während der Fahrt an den Schulklassen und Menschen vorbei zu sausen.

Auf Goethes Spuren

Zeus-Tempel mit Basilika

Der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe bereiste Italien und widmete sich intensiv Übungen im Zeichnen und schrieb an seinen Werken weiter. Er besuchte auch die Stadt Girgenti, heute Agrigent, und streifte durch die damals noch unbekannten Tempel-Ruinen.

Das Grabmal des Theron

Grabmal des Theron

Auf der Suche nach dem Platz für Super-Fotos kommen wir an dem Grabmal vorbei. Neue Erkenntnisse sagen, dass es sich nicht wie angenommen um ein Grabmal handelt. Sondern um ein römisches Bauwerk, das an die Belagerung von Agrigent erinnern soll. Bei der Belagerung kamen 3000 Soldaten ums Leben.

Ursprünglich hatte der Quader noch eine Spitze, die allerdings heute weg ist.

Archäologisches Museum in Agrigento

Mini-Cassata beim Archäologischen Museum Agrigent

Das Museum liegt in einem Park und macht einen geruhsamen Eindruck. Wir streben erst zum Café mit einigen Plätzen auf der Terrasse und versorgen uns mit Snacks und Getränken. Es ergibt sich die Gelegenheit eine «Mini-Cassata Siciliana» zu probieren. Cassata sind eigentlich Torten und diese Mini-Ausgaben werden als Dessert genossen. Kennzeichen sind meistens der leuchtend grüne Rand.

Der Blick geht zum Museum und auf Reste des Theaters. Die Temperaturen sind Ende April sehr angenehm und wir genießen den Platz und die Stille.

Ich blättere in der erworbenen Broschüre und mache mich schlauer über die Tempel. Die Fotos von früher und heute sind sehr aufschlussreich und man hat eine bessere Vorstellung über das Aussehen.

Wir wollen noch das Museum besuchen. Hier sind die Fundstücke aus den Tempeln untergebracht. Doch als wir uns gerade auf den Weg zum Eingang gemacht haben, kommen Schülerklassen verschiedener Altersgruppen vorbei und wir drehen spontan um. Da müssen Busse angekommen sein. Wir sind genug gelaufen.

Weitere Informationen:

Valle die Templi, Strada Panoramica dei Templi, 92100 Agrigento

Es stehen zwei Eingänge zur Verfügung.

Öffnungszeiten: ganzjährig, 8:30 bis 19:00 Uhr

Regionalmuseum «Pietro Griffo», Via Petrarca 28, 92100 Agrigent

Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 19:30 Uhr

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