Der Dom in Siena darf sich mit Fug und Recht der schönste in Italien nennen. Konkurrenz macht allenfalls der Dom in Florenz. Innen und außen mit weißem Marmor und Serpentin aus Prato verkleidet, ist er ein Schmuckstück sondergleichen und leuchtet strahlend im Sonnenlicht.
Schon beim Betreten des mächtigen Bauwerks stockt einem der Atem. Gemälde, Statuen, Büsten, Buntglasfenster und Verzierungen aller Art zeigen Reichtum und die tiefe Verbundenheit mit dem Christentum. Auf den bis in jede Ecke ausgestalteten Fußboden mag man kaum treten. Und so das geht allen Besuchern, denn sie wandeln sprachlos und andächtig schauend umher.
Der Dom in Siena mit Skulpturen Michelangelos
Im 12. Jahrhundert begann der Bau des Duomo über dem einfachem Vorgängergebäude, der auf einem Minerva-Tempel auf dem höchsten Punkt der Stadt stand. Nach und nach statteten die Stadtherren je nach finanzieller Lage den Dom mit Kunstwerken aus und erweiterten ihn.
Der Piccolomini-Altar zeigt vier Skulpturen, die der begnadete Künstler Michelangelos in seiner Jugendzeit arbeitete. Der Altar ist im nördlichen Seitenschiff des Doms und ist erkennbar an den grauen Steinskulpturen, von denen Michelangelo die vier Heiligen Petrus, Paulus, Pius und Augustinus schuf.
Bemerkenswert sind auch die Büsten von 172 Päpsten und 36 Abbildungen von Kaisern. Dies zeigt, dass jeder gerne im Siener Dom sein Abbild sehen wollte.
Es gäbe noch so viel über den Dom zu erzählen, doch darüber gibt die Handy-App, das Audio-Guide oder der Reiseführer Auskunft.
Marmorfußboden im Sieneser Dom
Ich als Fan von geometrischen Ornamenten war ich überwältigt von der kompletten Ausgestaltung des Fußbodens mit Bildern in Marmor mit unterschiedlichen Farben. Die erste Tafel entstand im 14. Jahrhundert und die letzte im 19. Jahrhundert und es arbeiteten viele namhafte Künstler daran.
Die Bilder erzählen wie ein Buch in 56 Werken Geschichten aus dem Alten Testament. Da es früher viele Analphabeten gab, lasen die Menschen die Geschichten der Bibel in Bildern.
Man mag gar nicht darauf treten und muss doch, will man alles im Dom erkunden. Manche Arbeiten sind überdeckt von Bänken und beim Fotografieren sind manchmal Schuhe oder Kinderwagenräder im Bild.
Die vollkommen ausgemalte Krypta und den Turm können auch besucht werden.
Museo dell’ Opera del Duomo
Wer noch Energien nach der Besichtigung des Doms hat, kann in diesem Museum Kunstwerke, Wandbehänge und andere Kostbarkeiten besichtigen.
Weitere Informationen: Museo dell Opera del Duomo, Piazza del Duomo, 8, 53100 Siena
Teil 3