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Bremen ist Street Art-City

Bremen ist Street Art-City seit 2024 und präsentiert auf der App die Orte der Straßenkunst. Das sind in der Hansestadt über 250 Stellen, an denen Kunstinteressierte Bilder im öffentlichen Raum sehen können. Die Techniken sind vielfältig und reichen von Ritzen, Schablonen, wie der Künstler Bansky seine Umsonst-Kunstwerke weltweit präsentiert, oder Graffitis, bezahlte Murals (Wandmalereien), Videos oder Sticker.

Street Art ist aus den Schmierereien des Graffitis vermummt bei Nacht und Nebel herausgetreten. Doch in Museen ist Street Art nur sehr schlecht unterzubringen. Echte Kunstwerke verschönern oft fade Hauswände, machen sie bunter oder regen zum Nachdenken an.

Inhaltsverzeichnis

Bremen ist Street Art-City in der Street Art Cities App

Bremen ist Street Art City, Rotkehlchen am Breitenweg, Hauptbahnhof

Seit November 2024 gehört Bremen auch zu den deutschen Städten, die in der internationalen App vertreten sind. Auf einem Stadtplan sind die Stätten von eingetragenen Bildern markiert. Die Plattform umfasst weltweit über 65.000 Kunstwerke in 1700 Städten und 120.000 aktive Nutzer. Bremen kann sich nun mit anderen Städten messen.

Street Art, Rentner-Paar schaut aus dem Fenster

Man kann sie selbst suchen oder in einer geführten Tour zeigen lassen und dabei wissenswerte Dinge erfahren. Touren gibt es inzwischen in etlichen Varianten von kompakt und kurz bis zu Strecken von 14 Kilometern. Spezielle Stadtteile lassen sich mit der App erkunden, die auch über den Desktop zugänglich ist. So ist eine Stadt abseits der normalen Besichtigungspfade gut zu entdecken.

Welcher Künstler am Werk war, ist so manches Mal nicht zu erfahren. Viele Sprayer arbeiten nach wie vor im Geheimen und sprühen ihre Meinungen gerne bei Nacht in die Öffentlichkeit. Was soll’s, wenn es gut aussieht, dann gerne.

Früher lästige Sprayer und heute berühmte Künstler

Street Art am Güterbahnhof, Bremen Bahnhofsviertel

Viele ehemalige Sprayer sind heute anerkannte und honorierte Künstler und haben sich so ihren Lebensunterhalt geschaffen. Hässliche Bauzäune, Mauern, dunkle Tunnel und Ecken, langweilige Betonwände, Fassaden, Türen und vieles mehr wird durch Farbe wesentlich freundlicher und macht Straßen abwechslungsreicher.

Street Art an einer Hauswand in der Überseestadt

Das hat die Werbebranche natürlich auch erkannt und bringt so Bilder ihrer Produkte in die Öffentlichkeit. Manchmal sind es auch alte Werbebilder, die einer breiten Öffentlichkeit bekannt sind, ihren Charme haben und etwas über die Zeit aussagen.

Street Art in der Überseestadt, Cuxhavener Straße

Bei der Urban Art kann jeder mitmachen, so auch Privatleute, die Garagentore oder Hauswände freundlicher gestalten lassen und mit einem Bild versehen. Vielleicht greift so mancher auch selbst zu Farbe und Pinsel und kreiert ein eigenes Bild.

Von Höhlenmalerei zur Public Art

Street Art, gefunden in Florenz, unknown

Höhlenmalereien gehören wohl zu den ersten Bildern und Zeichen. Kratzarbeiten in Wänden gibt es in Pompeji zu sehen. Ein Handwerksbursche hinterließ seinen Namen in den Orten, durch die er während seiner Wanderschaft gekommen war. In Gefängnissen sind auch zahlreiche Botschaften zu finden. Und so sind vielerorts Statements und Geschichten zu entdecken.

Etwa bei Sehenswürdigkeiten, wo frühe Besucher ihre Anwesenheit dokumentierten und oft wertvolle Relikte aus der Historie verschandelten.

Street Art und die unterschiedlichen Ausdrucksformen gehören heute zum Stadtbild, wobei Urban Knitting ebenso dazuzählt.

Weitere Informationen:

App streetartcities/cities/bremen

Bilder:

Blauer Klaus – Dienstältester Hafenschwimmkran im Land Bremen ist der SK 16 im Alten Hafen in Bremerhaven. Gebaut wurde er 1923 auf der AG Weser Werft am damaligen Wendebecken des Überseehafens. Mit der abstrahierten Silhouette des Krankopfes vom sognannten – Blauen Klaus – hält der Kran hier in der Nähe seines Entstehungsortes Kontakt zum aktiven Hafen in Bremerhaven und dient als Gedankenbrücke zwischen einstigem und heutigem Hafen.

Street Art am Güterbahnhof – Beim Handelsmuseum 9, 28195 Bremen, erstellt am 30. Mai 2025, Mural an der Spedition

Rotkehlchen , Breitenweg – Die Urban Art Agentur „Lucky Walls“ des Künstlers Peter Stöcker (THECUT) realisierte im Herzen Bremens dieses eindrucksvolle Rotkehlchen Fassadenkunst ‚Robin the Great‘. Das 12 Meter hohe Kunstwerk ziert die Fassade eines Büro- und Geschäftskomplexes und ist von der viel befahrenen Hochstraße aus gut sichtbar. Der Auftrag für das Projekt kam vom Planungsbüro Strack mit dem Ziel, ein neues visuelles Highlight in Bremen zu schaffen. 

Diese realistische Darstellung eines Rotkehlchens ist Teil einer umfangreichen Fassadengestaltung, die sich über drei Fassaden des Gebäudes erstreckt. Die beiden Längsseiten des Komplexes sind mit Reißverschlussmotiven versehen, die Ausschnitte eines europäischen Urwaldes zum Vorschein bringen. Verschiedene Vögel fliegen durch das dichte Blätterwerk und verbinden so den urbanen Raum mit natürlichen Elementen. Aufgrund seiner Größe und Sichtbarkeit ist es im Stadtbild fest verankert und auch unter dem Namen „Rotkehlchenhaus“ bekannt.

Cuxhavener Straße 8, 28217 Bremen- Überseestadt – Mit dem Mural „GROW V3“ in der Bremer Überseestadt entfaltet der Bremer Künstler und Kreativunternehmer Peter Stöcker die zentrale Botschaft seiner Serie GROW: Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, wächst. Die 168 Quadratmeter große Arbeit aus Sprühlack und Fassadenfarbe auf gestrichenem Putz lädt den Betrachter ein, sich mit seiner persönlichen Entwicklung und Identität zu beschäftigen. Indem wir uns selbst finden und stärken, schaffen wir Raum für die richtigen Menschen und Möglichkeiten, uns zu begegnen und zu inspirieren.

Cuxhavener Straße 7, 28217 Bremen, Überseestadt – An der Fassade der Cuxhavener Straße 7 entfaltet sich auf 60 Quadratmetern die Fassadengestaltung „Way Up“ des Bremer Künstlers Peter Stöcker. In dem mit Fassadenfarbe und Sprühlack realisierten urbanen Kunstwerk trifft eine dynamische Formensprache auf kräftige Farben. Die klare Abstraktion vermittelt Bewegung, Veränderung und die Idee des „Auf-dem-Weg-Seins“.

Das Kunstwerk thematisiert persönliche Lebenswege und das Streben nach Freiheit, Erfüllung und Harmonie – ein kraftvoller Ausdruck von Durchsetzungsvermögen und Anpassung. Die dynamischen Formen scheinen sich in einem ständigen Fluss zu befinden und laden den Betrachter ein, eigene Assoziationen zu Lebenswegen und innerem Fortschritt zu entwickeln.

Die Arbeit entstand im Auftrag der Dr. Hübotter Wohnungsbau GmbH und symbolisiert sowohl Veränderung als auch Wachstum. Sie spricht den Betrachter mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Energie an. Die abstrakte Komposition kann als visueller Kraftspender interpretiert werden, der Motivation vermittelt.

Blick aus dem Fenster, Auf den Häfen 30, 1. Januar 1976, Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe, Kunst im Öffentlichen Raum von Peter K.F. Krüger. Für das Bild stand das Ehepaar Wagner aus Bremen Modell.

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