Tag des Deutschen Butterbrotes wird stets am letzten Freitag im September begangen und das ist dieses Jahr am 29. September 2023. Dieser Tag wurde von der Centralen Marketing-Gesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft (CMA) als Marketing-Kampagne ins Leben gerufen.
Deutschland ist ja das Land mit sehr vielen Brotsorten ( UNESCO Immaterielles Welterbe) und das Butterbrot ist da eine Besonderheit. Mit der Auflösung der CMA 2009 verlor der Tag seinen offiziellen Hintergrund, doch heute würdigen Bäckereien mit Werbeaktionen weiterhin das Butterbrot. Nicht zuletzt die Kindersendung «Bernd das Brot» verschaffte dem Brot wieder mehr Aufmerksamkeit.
Tag des Deutschen Butterbrotes ist am 29. September 2023
Das Butterbrot ist eine mit Butter bestrichene Scheibe Brot. Oft ist noch eine Scheibe Käse, Wurst oder Schinken dazwischen gelegt und in einer Dose verstaut. So lässt sich das Pausenfrühstück gut im Rucksack, Schulranzen oder Aktentasche transportieren. Doch neben der Pausenverpflegung dient das Butterbrot auch oft als sättigendes Abendbrot und das schon seit Generationen. Die Butterbrot-Kultur taucht in Regionen auf, in denen es Sauerteigbrot gibt. In Gegenden mit Fladenbrot oder Baguette ist es nicht zu finden.
Neben Butterbrot sind auch regionale Begriffe wie Bemme, Kniffte, Schnitte, Stulle, Bütterken, Butterschmier oder Donge gebräuchlich. Das Butterbrot mit Käse oder Schinken gehört auch häufig zum Speisenangebot von Gaststätten und Kneipen. Ausdrücke wie Brotzeit oder Jausenbrot tauchen dann im südlichen Deutschland dann auf. Abwandlungen wie Sandwich, Halligbrot, Strammer Max oder Toast Hawaii sind ebenfalls beliebt.
Zu Hause wird das Butterbrot manchmal auf einem Brettchen zubereitet und mit einer sauren Gurke serviert. Die Brettchen sind bunte Alltagsgegenstände mit Schnittspuren und von der vielen Benutzung oft abgenutzt. Doch sie werden geliebt und verbleiben im Küchenschrank.
Das Butterbrot entstand im Mittelalter
In einer Studie stellte der Volkskundler Günter Wiegelmann von der UNI Münster fest, dass die Sitte, Brotscheiben mit Butter zu bestreichen, erst nach dem 14. Jahrhundert entstehen konnte. Erst danach setzte sich das Salzen als Konservierungsmethode durch und Butter ist zur längeren Haltbarkeit gesalzen.
Frühe Spuren stecken in der Verordnung des Bremer Krameramts von 1339, zehn Jahre danach taucht in Rostock ein Bertoldus Botterbroth auf. Martin Luther bezeichnete dann 1525 die «Putterpomme» als ideale Kindernahrung. Im 18. Jahrhundert ist der Earl of Sandwich durch belegte Weißbrotscheiben berühmt geworden. Die Sandwiches haben aber nur das Schmieren und Zusammenklappen von zwei Scheiben mit dem deutschen Butterbrot gemeinsam.
Vom Fallen des Butterbrots
Fällt ein beschmiertes Butterbrot einmal auf den Boden, klatscht es meist auf die Belagseite und die ist womöglich mit Marmelade oder Wurst beschmiert. Sehr unschön. Dieses Phänomen versuchte die Wissenschaft und unter anderem die «Sendung mit der Maus» zu klären. Eine plausible Erklärung wäre die Schwere des Belages, dass die Scheibe sich beim Fallen nach unten dreht. Der Weisheit letzter Schluss nach vielen Versuchen ist, dass der Aufstrich keinerlei Einfluss hat.
Beim Bäcker neben Brötchen wie Franzbrötchen, Baguette, Sandwiches und Croissant hat das gute alte Butterbrot heute kam noch eine Chance. Dabei ist es doch so einfach: zwei Scheiben Graubrot mit guter Butter beschmieren und eine Scheibe Käse oder Wurst darauf. Fertig ist die Mahlzeit.
Weitere Informationen: Virtuelles Brettchen-Museum
Brotmuseen in Ulm, Ebergötzen bei Göttingen, Pankow in Berlin, Wiefelstede in Niedersachsen, Nieheim bei Paderborn widmen sich wahrscheinlich auch dem deutschen Butterbrot.