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Das Schloss Güstrow

Das Schloss Güstrow befindet sich am Rande der Altstadt. Von außen besticht es mit einer hellen Fassade und Türmchen. Es war mal ein weiterer Sitz der Herzöge von Mecklenburg neben Ludwigslust und Schwerin. Über eine Brücke geht es ins Innere der Schlossanlage. Wer sich zu einem Rundgang entschließt, wird einige ungewöhnliche Ausgestaltungen entdecken. So zum Beispiel der Jagdsaal mit lebensecht aussehendem Wild. Der war Vorbild für einige andere Schlösser in ganz Europa.

Auch die genauere Betrachtung der Stuckdecke lohnt. Sehr feine und kunstvolle Arbeit. Aber am nettesten ist die kleine Christusfigur, die mit Pausbäckchen den Betrachter freundlich anlächelt. Geschmückt ist sie mit einer viel zu großen Halskette und scheint sehr an ihrer Last zu tragen. Die Statue ist aus Holz geschnitzt und kam aus Rostock.

Das Schloss Güstrow

Das Schloss Güstrow – Stuck im Jagdsaal

Wie so viele wurde die Residenz auf einer älteren Anlage im 16. Jahrhundert errichtet. Die Herzöge wohnten dort und auf den anderen Schlössern. Doch im 30jährigen Krieg vertrieb der General Albrecht von Wallenstein die Familie und zog selbst ein. Wallenstein kämpfte auf Seiten des Kaisers und der katholischen Liga gegen die protestantischen Länder Schweden und Dänemark. Wallenstein fiel in Ungnade und wurde von seinen eigenen Verbündeten ermordet.

Kaum war Wallenstein aus dem Weg zog der vertriebene Herzog von Mecklenburg wieder ein. Nach dem Aussterben der Linie kam das Schloss Güstrow zurück in den Besitz der Herzöge von Schwerin. Es wurde zur Nebenresidenz und Wohnsitz der Kurtisanen des Hofes.

Malerien an der Decke im Schloss Güstrow

Ab 1800 fungierte das Schloss als Kriegslazarett und später als Landarbeiterhaus. Ein Altenheim befand sich auch einige Jahre im Schloss. Durch die Umnutzungen wurde die prachtvolle Ausstattung leider umgebaut oder zerstört.

Schon zu Zeiten der DDR begann die grundlegende Renovierung und wird ständig fortgesetzt.

Heutige Besucher erleben restaurierte Räume, deren ehemalige Ausstattung zu sehen ist. Die anderweitigen Nutzungen konnten dem Charme des Schlosses nichts anhaben und es ist absolut sehenswert, besonders auch der Große Lustgarten.

Das Christkind lächelt

geschmückte Christusstatue

Das Christkind kam aus dem Kloster zum Heiligen Kreuz aus Rostock und das erst 1921. Hölzerne Christusfiguren kamen schon um 1300 auf. Sie standen in der Weihnachtszeit auf dem Hausaltar oder wurden in rituellen Spielen einbezogen. Um 1500 wurden sie in Brabant in Serie hergestellt um den Bedarf zu decken. Nackt wurden sie ausgeliefert und die neuen Besitzer bemalten und dekorierten sie nach eigenem Gutdünken. Meist waren sie für Frauenklöster bestimmt und die Nonnen gestalteten sie nach ihren persönlichen Geschmäckern.

Bis heute haben sich nur sehr wenige solcher Christkind-Ornate erhalten. Daher ist das im Schloss Güstrow eine Rarität. Es sieht einfach zu nett aus und zieht die Blicke auf sich.

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