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Kirche Luthers in Wittenberg

Kirche Luthers in Wittenberg heißt eigentlich Stadt- und Pfarrkirche St. Marien und ist eng verknüpft mit dem Reformator Martin Luther (1483 – 1546). Der Augustiner-Mönch und Theologie-Professor lebte und arbeitete in Wittenberg. Seine Beisetzung fand in der Marien-Kirche statt und seine Heirat mit Katharina von Bora, einer ehemaligen Nonne, und die Taufen seiner Kinder.

Am 31. Oktober ist der Reformationstag und an diesem Tag wird der Spaltung der Katholischen Religion in Katholiken und Protestanten gedacht und Martin Luther führte diese Spaltung herbei.

Die Marien-Kirche war im 12. Jahrhundert nur eine Holzkirche und entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte zu einer stattlichen Kirche mit einer bewegten Geschichte.

Kirche Luthers in Wittenberg gehört zum UNESCO-Welterbe

Kirche Luthers in Wittenberg

Die Marienkirche erlitt Schäden beim Bildersturm und in Kriegen, in denen auf den Kirchtürmen Kanonen standen. Doch immer wieder besserten Stadt und Landesfürst die entstandenen Schäden wieder aus. Zuletzt vor dem 500-jährigen Reformations-Jubiläum 2017 erfuhr die Luther-Kirche eine grundlegende Restaurierung.

Reformator Martin Luther in der St. Marienkirche in der Lutherstadt Wittenberg

Man könnte vermuten, dass Luther auch seine Thesen an die Kirche geschlagen hatte. Das ist nicht so und der berühmte Anschlag der reformatorischen Thesen war an der Schlosskirche und das geschah am 31. Oktober. Seine Thesen, die die katholische Kirche massiv angriffen, verbreiteten sich in Europa und ließen sich nicht mehr eindämmen. Auch wurde die Heilige Messe hier zum ersten Mal auf Deutsch gefeiert und sonst stets auf Latein, das einfache Gläubige nicht verstanden. Martin Luther hielt auch seine Predigten und sie wird als Mutterkirche der Reformation bezeichnet.

Blick auf den Schlosskirche, an der Luther die Thesen annagelte

Heute befinden sich wertvolle Kunstschätze im Innenraum. So ist zum Beispiel das Altar-Bild von Lucas Cranach d.J. und weitere Werke aus der Cranach-Familie, die auch in Wittenberg lebten.

Judensau an der Marien-Kirche

Judensau an der Stadtkirche Wittenberg

Unrühmliche Berühmtheit erlangte die Kirche auch durch die in die Kirchenmauer eingelassene Steinplatte mit einer plastischen Abbildung einer sogenannten Judensau. Sie erlangte im Mittelalter Popularität und verspottete Juden, weil das Schwein im Judentum als unrein galt. Diese Skulptur drückte den Judenhass aus und der flammte immer wieder auf und führte zu Anfeindungen bis hin zum Verjagen und Töten der Menschen. Trotz zahlreicher Prozesse gegen diese Platte bleibt sie als Gedenk- und Erinnerungskultur an der Marienkirche erhalten.

Weitere Informationen: Stadtkirchengemeinde-Wittenberg, Kirchplatz 20, 06666 Lutherstadt Wittenberg

Öffnungszeiten: Außer montags ist die Marien-Kirche täglich geöffnet.

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