Goslar im Harz gehört gemeinsam mit dem Besucherbergwerk Rammelsberg zum UNESCO-Welterbe. Im Mittelalter trug die Stadt mit 47 Kapellen, Kirchen und Klöstern den Namen «Nordisches Rom». Immerhin stehen heute noch fünf Kirchen in der tausend Jahre alten Kaiserstadt.
Was hat der Kaiser mit Goslar zu tun?
In Goslar steht die mächtige, im 11. Jahrhundert erbaute Kaiserpfalz und es wurden dort Reichstage mit Kaiser und Hof abgehalten. Der Kaiser musste damals durch sein großes Reich reisen und nahm alles für seine Bequemlichkeit mit – «Wanderkaisertum».
Durch die kostbaren Bodenschätze aus dem Rammelsberg war Goslar eine reiche Stadt. Das ist auch in der Altstadt deutlich zu sehen.
Goslar im Harz und die Kaiserpfalz
In der Kaiserpfalz residierte 200 Jahre lang der jeweilige Kaiser. Im Reichssaal wurden hier bei Reichsversammlungen und Hoftagen Geschichte geschrieben. Angenehme Wärme verschaffte den Adligen eine Fußbodenheizung aus dem 12. Jahrhundert im Wintersaal.
Heute findet im ehrwürdigen Kaisersaal mit Wandgemälden die Eröffnung des alljährlichen deutschen Verkehrsgerichtstages statt. Manchmal sind Änderungen beim Verkehr in den Nachrichten aus Goslar zu hören.
Das ausgerechnet die Richter der Verkehrsgerichte hier tagen, hat wahrscheinlich einen historischen Grund. Im wichtigsten Gesetzbuch des Mittelalters, dem Sachsenspiegel, steht ein Gesetz zur Breite von Königsstraßen. Das Gesetz ist vielleicht in Goslar entstanden, denn hier wurde große Politik gemacht.
Goslar war Hansestadt
Goslar gehörte zur sogenannten niedersächsischen Binnenhanse und dazu zählen beispielsweise Städte wie Kiel, Braunschweig, Hameln und Uelzen. Auch diese Städte, die weit im Binnenland liegen, gehörten zum Städtebund der Hanse. Durch diese Städte gingen die Handelsrouten von den Häfen an Nord- und Ostsee.
Der Stadt erwirtschaftete Reichtum durch Handel und Bergbau im Rammelsberg und das ist deutlich an den stattlichen Häuser wie Rathaus und Gildehaus der Kaufleute in der Altstadt zu erkennen. Durch Handel und Bergbau floss Geld in die Ortschaft im Harz.
Heute lohnt ein Bummel durch Altstadt und vielleicht in einem der zahlreichen Cafés eine Pause einlegen und sich einfach umschauen. Auf dem Marktplatz ist der Marktbrunnen mit dem gold-farbenen Adler zu sehen.
Wir hatten zu Ostern leider einen Regentag erwischt und die Altstadt war eher farblos. Doch die Pracht ist deutlich zu erkennen.
Weitere Informationen: Goslar im Harz
Kaiserpfalz, Kaiserbleek 6, 38640 Goslar