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Der wilde Heinz von Wolfenbüttel

Der wilde Heinz von Wolfenbüttel – so nannte ihn schmunzelnd das Volk. Doch warum erhielt diesen Namen?

Heinrich II. war Herzog von Braunschweig-Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel. Er verteidigte eisern den Katholizismus gegen die Reformation. Er gilt als letzter, katholische Fürst in Niedersachsen. Seine Religion hielt ihn nicht davon ab, über lange Zeit eine außereheliche Affäre mit einer Hofdame zu pflegen. Daraus gingen zehn Kinder hervor, die alle Heinrich zugeschrieben wurden.

Im Jahr 1489 erblickte er in Wolfenbüttel das Licht der Welt. 1568 starb im Wolfenbütteler Schloss. In der Stadt hatten die Herzöge ihren Sitz, bevor sie nach Braunschweig zurückzogen.

Der wilde Heinz von Wolfenbüttel – Ehefrau und Geliebte

Der wilde Heinz von Wolfenbüttel

Wappen vom Schloss Wolfenbüttel, in dem der wilde Heinz residierte

Mit seiner Ehefrau Maria hatte der Herzog elf Kinder, mit seiner Geliebten zehn. Als ihm Hof und Kirche Vorwürfe wegen seines liederlichen Lebenswandels machten, erdachte er kurzerhand eine List.

Vordergründig erkrankte Eva von Trott und musste ihre höfischen Aufgaben quittieren. Nach ihrem fingierten Tod durch die Pest in Gandersheim beerdigte man eine Puppe mit Holzkopf.  Die ehemalige Hofdame siedelte derweil in die Burg Stauffenburg im einsamen Gittelde in der Nähe des Harzes um. Über die Burg wurden Spukgeschichten in Umlauf gebracht, so dass sich keiner mehr hin traute. Unbemerkt fanden dort weiterhin Treffen statt. Das Verhältnis mit seiner Geliebten Eva von Trott zu Solz unterhielt er mehrere Jahre.

Als eine Frau Maria starb konnte er wegen der Standesunterschiede seine Geliebte nicht heiraten. Er heiratete dann Sophia von Polen.

Auf dem Reichstag von Regensburg flog die Beziehung auf und wurde öffentlich. Eva kam ins Kreuzstift von Hildesheim und starb 1567. Die vielen unehelichen Kinder versorgte der Papa. Auch Martin Luther beschäftigte sich mit dem gewitzten Arrangement in einer Flugschrift und der Skandal war perfekt. Luther warf ihm Gotteslästerung und Hurerei vor.

Bruder zwölf Jahre im Gefängnis

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In diesem Schloss wohnte der wilde Heinz

Der wilde Heinz von Wolfenbüttel dachte nicht ausschließlich ans Vergnügen und Kinderzeugen. Er baute die Wasserburg Wolfenbüttel zu einem modernen Schloss aus. Das Schloss entwickelte sich zu einer bedeutenden, wehrhaften Festung.

Er führte die Erbfolgereglung ein, nachdem nur der erstgeborene Sohn Titel und Ländereien erbte. Sein Bruder Wilhelm war strikt dagegen und bevorzugte eine Zerschlagung des Erbes. Deshalb setzte Heinrich von Wolfenbüttel seinen widerspenstigen Bruder im Gefängnis fest, bis der schließlich einlenkte.

Weitere Informationen:
Wolfenbüttel 
Stauffenburg bei Gittelde und Seesen ist heute eine Ruine

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