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Das Deutsche Salzmuseum

Das Deutsche Salzmuseum in Lüneburg zeigt, wie der Reichtum der Stadt zustande kam. Lüneburg nahe Hamburg ist die Salzstadt im Norden. Über 1000 Jahre bestimmte das Salz aus der Saline die Geschicke der Menschen. Es gab ihnen Arbeit und machte manche reich und mächtig. Das ist an den schönen Gebäuden deutlich zu sehen.

Erst 1980 schloss das Salzwerk seine Pforten. Im Industriedenkmal und Museum erfährt der Besucher heute alles, was es über Salz zu wissen gibt. Besonders interessant sind die riesigen Bleipfannen, in denen das Salzwasser, die Sole, verkochte. Das kostbare Salz blieb zurück und wurde für den Weiterverkauf in Säcke oder Kleinverpackungen abgepackt. Früher dampfte es aus 216 Pfannen, heute ist nur noch eine zu sehen. Im Museum dampft nichts mehr, aber die Schwere der Arbeit ist gut nachzuvollziehen.

Das Deutsche Salzmuseum in Lüneburg

Das Salzmuseum in Lüneburg

Das Salzmuseum in Lüneburg – dicke Salzkristalle

Über 4000 Meter ragte der Lüneburger Salzstock unter der westlichen Altstadt in die Tiefe. Die Sole gelangte mit Pumpen aus den Tiefen ins Brunnenhaus. Von dort floss es ins Salzwerk und wurde verarbeitet. Ein Liter Lüneburger Sole ergibt 306 Gramm Kochsalz.

Im Museum sind alle Aspekte des weißen Goldes zu entdecken. So sind noch alte Arbeitsgeräte vorhanden. Heute sehen die gestapelten Säcke harmlos aus. Doch leicht ist die Mühsal der Arbeit zu erkennen. An den Bleipfannen muss die Arbeit bei hohen Temperaturen überaus anstrengend gewesen. Beim Durchwandern der Abteilungen wird einem Dies bewusst.

Salz – das weiße Gold

Salz ist weiß, macht durstig, ist geruchlos und kostet nicht viel. Die unscheinbaren weißen Körnchen ermöglichen Leben und sind eines der ältesten Kulturgüter. Heute verfügen wir über Kühlschränke und Tiefkühltruhen. Das sah früher ganz anders aus. Mit Salz wurden Lebensmittel haltbar gemacht, wie zum Beispiel gepökeltes Fleisch oder Salzhering. Der Salzkonsum war auch entsprechend hoch.

Der Salzstreuer

Das Salzmuseum in Lüneburg

Säcke voller Salz im Salzmuseum in Lüneburg

Trocken ist Salz gut zu streuen, doch Salz nimmt schnell Feuchtigkeit aus der Umgebung auf. Dann verklumpt es und ist nur schwer auf das Frühstücksei zu streuen. Es gab allerlei Erfindungen, um dieses Problem zu beheben. Doch erst 1911 hatte der amerikanische Salzproduzent Morton-Salt die bahnbrechende Idee. Er setzte dem Salz Trennmittel zu und das Salz war nun rieselfähig. Nun stand der Entwicklung von praktischen und dekorativen Salzstreuern nichts mehr im Wege.
Ein spezieller Salzstreuer wurde 1919 von dem deutschen Wissenschaftler Raoul Heinrich Francé patentiert. Als Vorbild hatte er eine Mohnkapsel im Sinn, die ihre Samen durch Löchchen am Rand verstreut. Allerdings gelangte so das Salz nicht gezielt auf das Ei, sondern aufs Tischtuch. Die Öffnungen wurden dann an die Oberfläche verlegt und ergab bessere Ergebnisse.

Die alte Salzstraße

Das in Lüneburg gewonnene Salz musste zum Verkauf in die Handelsmetropolen und das war Lübeck an der Ostsee. Über Land- und Wasserwege gelangte es dorthin. Der Bau eines Kanals verschaffte Erleichterung. Doch für die 98 Kilometer von Lüneburg in die Hansestadt  Lübeck brauchten die Salzschiffe einen Monat. Es lagen 17 Schleusen auf der Strecke. Dennoch befuhren um 1500 mehr als 1000 Schiffe die Strecke. Kaufleute belieferten von Lübeck aus den ganzen Ostseeraum mit Lüneburger Salz.

Weitere Informationen:
Deutsches Salzmuseum, Sülfmeisterstraße 1, 21335 Lüneburg
Öffnungszeiten: täglich 10 – 17 Uhr

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