Das Museumsdorf Cloppenburg ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Das reichhaltige Veranstaltungsprogramm mit Brotbacken, Handwerksvorführungen, alte Schule, Punsch und Pötte oder Schreiben mit Federn bietet Abwechslung für Eltern und Kinder.
Das Museumsdorf Cloppenburg liegt mitten in der Stadt und ist von belebten Straßen umgeben. Als grüne Lunge eignet es sich für einen gemütlichen Spaziergang durch die herrschaftlichen und ärmlichen Häuser oder Werkstätten. Die offen stehenden Türen laden zur Erkundung der Häuser ein. Erschöpfte können sich im Dorfkrug erholen. Neben Bauernhäusern, Scheunen oder Windmühlen sind wechselnde interessante Sonderausstellungen zu sehen.
Das Museumsdorf Cloppenburg – Wie lebten die Bauern früher?
An oder in den Häusern sind Schilder mit Erklärungen. So war es bei manchen reichen Bauern üblich, trotz Holzknappheit verschwenderisch mit Holz umzugehen. Davon zeugen stattliche Bauernhäuser, die an der Vorderseite üppig verziert sind. Es ging um Konkurrenz unter den Bauern. Wer war reicher? Die armen Knechte hausten dagegen in engen Katen.
Aber bei einem Spaziergang über das Gelände sind sehr gut die unterschiedlichen Gebäude und deren frühere Nutzung zu erkennen. So gibt es Torscheunen, Dresch- und Getreidescheunen, Backhäuser, Schweineställe, Wagenscheunen, Gänseställe, Kochhäuser, Hühner-, Holz- und Schafställe. Erstaunlich ist auch die Bleichhütte, die für das Bleichen der weißen Wäsche extra an die Bleichwiese gebaut wurde. Damals erreichten die Hausfrauen weiße Wäsche durch Auslegen der Wäschestücke auf einer Wiese. Die Sonne bleichte die Wäsche aus.
Blaufärberei und Disco
Werkstätten, wie die einer Zimmerei, Tischlerei, Stellmacherei für Wagen, Blaufärberei oder Töpferei, geben Einblicke in die Versorgung mit notwendigen Dingen. Dort finden auch Veranstaltungen statt, bei denen Besucher genau die Arbeiten verfolgen können. Natürlich dürfen eine Kirche und eine kleine Dorfschule nicht fehlen.
Die Objekte sind aus dem ganzen norddeutschen Raum zusammengetragen worden. Gerettet vor Abrissbaggern sind sie im Museumsdorf Cloppenburg sicher und werden erhalten. In manchen Gärten blühen Blumen je nach Jahreszeit. Auch im Gemüsegarten wachsen Weiß-, Grünkohl und Tabak. Wer weiß schon, wie eine Tabakpflanze aussieht? Wächst Tabak nicht in exotischen, heißen Ländern? Anscheinend wuchs Tabak auch in Norddeutschland und die Bauern schmökten nach getaner Arbeit. Beim Eingang wird sogar die alte Dorf-Disco „Sonnenstein“ aus Harpstedt original wieder hergestellt. Dazu musste das komplette Gebäude umgesetzt werden.
Dorfkrug mit Rosinenstuten
Die Speisekarte im Dorfkrug hält Spezialitäten, wie deftige Cloppenburger Kartoffel-Rübchen-Suppe, Cloppenburger Kohlroulade oder traditionellen Rosinenstuten mit Schinken und Käse bereit. Salzig und süß – schmeckt das?
Der Gang durch den reichhaltigen Museumsshop offenbart anhand der Bücher die wissenschaftliche Arbeit der Mitarbeiter. Hier finden sich Bücher über Lebensmittel, wie Pumpernickel oder Bier, ebenso wie über die damalige Landarbeit. Natürlich gibt es zu den jeweiligen Ausstellungen Kataloge zu kaufen. Vielleicht über Handtaschen oder Mode vergangener Jahrhunderte?
Auf jeden Fall war der Besuch gelungen. Frühe Ausschilderung, genügend Parkplätze und der Übersichtsplan machen es Angereisten leicht.
Weitere Informationen:
Museumsdorf Cloppenburg, Bether Straße 6, 49661 Cloppenburg
Öffnungszeiten: 9 – 18 Uhr, Nov – Feb 9 – 16.30 Uhr