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Teppichmuseum in Tehran

Teppichmuseum in Tehran. Im Orient gehören Teppiche mit ihren wunderschönen Mustern in fast jedes Zimmer. Über die Vielfalt der Perserteppiche gibt das Teppichmuseum (Muze-ye Farsh) im Laleh-Park gleich neben dem gleichnamigen Hotel erschöpfend Auskunft.

Der Museumsbau hat bezeichnenderweise die Form eines Nomadenzeltes mit angelehnten Knüpfstühlen. Im Innern zeigt die umfassende Sammlung neben den wunderbaren Exemplaren der hohen Knüpfkunst auch sehr anschaulich die Herstellung. Die Werkzeuge dazu sind der Holzrahmen, Kämme, Haken und die verschiedenen Materialien wie Baumwolle, Seide oder Wolle. Auch Schälchen mit Proben für die Herstellung von Naturfarben aus Steinen oder Pflanzen liegen aus. An einem Knüpfstuhl mit daran baumelnden Garnknäueln finden sicherlich Vorführungen der verschiedenen Knüpf- und Webtechniken statt.

Teppichmuseum in Tehran – wertvolle Teppiche

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Teppichmuseum in Tehran – ein König spielt mit seiner Königin Polo

Von einfachen Bodenbelägen für Wohnräume kann eigentlich keine Rede sein, denn einen Seidenteppich mit kleinteiligen Mustern ist schon etwas ganz besonderes. Die etwas derberen und wollenen Teppiche aus den Nomadenzelten sind da schon eher für den Hausgebrauch geeignet.

So verlieren sich die Anfänge der Knüpfkunst in grauer Vorzeit. Bereits um 500 vor Christi herrschte in der Herstellung von Teppichen eine hohe Qualität. Die speziell persische Teppichherstellung nahm im 16. Jahrhundert rasant zu, denn Europäer fanden Gefallen an orientalischen Teppichen und verschönerten damit ihre Wohnzimmer.

Die umfassende Sammlung beinhaltet Teppiche aus den Landstrichen im Iran und den angrenzenden zentralasiatischen Ländern. So sind unter anderem turkmenische, afghanische und pakistanische Stücke aus verschiedenen Jahrhunderten zu finden. Es herrschen gedeckte Naturfarben vor. Farbtöne wie dunkelrot, dunkelblau, beige und zarte Grüntöne bestimmen die Ausstellungsstücke. In einem Teppich sind vier Gebäude zusammengefügt. Die Häuser müssen wohl eine besondere Bedeutung haben, sonst würden sie sicherlich nicht in einem Teppich verewigt. Ein anderer Teppich zeigt eine Schlacht. Darin spielen Kuhähnliche Wesen eine große Rolle. Im Hintergrund läuft ein Elefant. Insgesamt wirkt der Teppich wie ein Comic in orangen Farbtönen und viel schwarz. Geschichten in Teppiche geknüpft konnten auch Ereignisse in Erinnerung rufen und behalten.

Im Teppich-Museum liegen edle Bodenbeläge

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Teppichmuseum in Tehran – seltsame Wesen

Manche Stücke sehen recht abgenutzt und verschlissen aus. Wir erfahren, dass die meisten Teppiche nicht durch Benutzung Löcher zeigen, sondern durch Mottenfraß. Ein runder Teppich zum Beispiel verlor am Rand seine Fransen bis auf einen kümmerlichen Rest. Nun hängt er fast fransenlos wie zerfressen und angeknabbert in seiner Vitrine. Ihre Verschlissenheit dokumentiert die Bedeutung der Bodenbeläge in einem Haushalt eindrücklich. Das Betreten einer Wohnung ohne Schuhe bekommt so einen praktischen Sinn. Die Teppiche müssen lange halten. Sie fungieren als Mittelpunkt einer Wohnung oder eines Hauses. Niedrige Kissen liegen an den Rändern der Schmuckstücke.

Die wertvollsten Teppiche liegen in Vertiefungen, um die rundherum ein schmaler Gang verläuft. Es führen Stufen hinab, auf denen stehend oder sitzend ein guter Blick über das Muster gelingt.

Die Gründung eines solchen herausragenden Museums geht auf die Ehefrau Farah Diba-Pahlavi des damaligen Herrschers Schahs Mohammad Reza Pahlavi zurück. Sie schickte Botschafter durch die Provinzen, um die schönsten Stücke zu kaufen. Der Deutsche Dr. Friedrich Spühler, ehemaliger Leiter des Museums für islamische Kunst in Berlin, unterstützte sie dabei. 1978 eröffnete die Schah-Gattin das Museum.

Vervollständigt wird das Museum durch eine profund ausgestattete Bibliothek und eine Reparaturabteilung für zerrissene Teppiche und einen gut ausgestatteten Shop. Ein Shop ist keine Selbstverständlichkeit im Iran, darum sticht der heraus.

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