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Die Synagoge in Röbel

Die Synagoge in Röbel an der Müritz / Mecklenburgische Seenplatte ist ein Zeugnis der Vergangenheit. Nun ist sie nach einer bewegenden Geschichte restauriert und Besuchern zugänglich. Der dazugehörige Engelscher Hof ist heute ein Jugendbildungs- und Begegnungsstätte. Im Synagogen-Raum selber ist eine Ausstellung zur Geschichte der Juden in Röbel vom Mittelalter bis zum Holocaust. Aber sie liegt im Ort etwas versteckt und es war kein Hinweisschild zu erkennen. Dabei sind viele Radtouristen interessiert an der alten Synagoge und es wäre dem Ort zu wünschen, das Besucher dieses Denkmal rasch finden.

Gegenüber des Markplatzes mit Parkmöglichkeiten geht die Kleine Stavenstraße ins Wohngebiet mit Gässchen und niedrigen Häusern. Der Straße folgen, bis auf der rechten Seite ein Fachwerkbau zu sehen ist. Ein Plakat mit der Aufschrift „Ausstellung“ ist zu entdecken. Durch ein Tor geht es rechts in die Synagoge. Der Besucher läuft oder fährt schnell daran vorbei, denn auch direkt vor der Synagoge weist nur ein kleines Schild darauf hin.

Dabei grenzt es fast an ein Wunder, dass dieses Gebäude über die Jahrzehnte überhaupt erhalten blieb. Die Synagoge als einfacher rechteckiger Fachwerkbau wurde 1831 von den Juden der Gemeinde Röbel erbaut. 100 Jahre konnten sie ihre Synagoge nutzen. Dabei war es üblich, dass nach Geschlechtern getrennt die Gläubigen das Haus betraten. Der Eingang der Frauen führte direkt auf die Empore.

Die Synagoge in Röbel entging den Nazis

synagoge-grab-roebel-trolley-touristEs ist die letzte noch erhaltene Synagoge des Müritz-Gebietes. Sie blieb auch in der Zeit des Nationalsozialismus vor der Zerstörung bewahrt, weil die Gemeindevorsteher sie schon vorher an einen Fuhrunternehmer verkauften. So wurde sie in der Reichspogromnacht nicht zerstört. Doch in der Nazizeit verschwanden die Gemeindemitglieder nach und nach, zum Teil in die bekannten Konzentrationslager.

Nach dem Krieg in der DDR verfiel das Gebäude weiter. Ein Abriss und eine neue Bebauung verhinderten nur die Bewertung als Baudenkmal. Aber für eine Restaurierung fehlte das Geld. In den 80er Jahren war das Fachwerk in einem solchen desolaten Zustand, dass die Behörden die weitere Nutzung untersagten.

Nach der Wende wurde die Synagoge und der Engelscher Hof grundlegend saniert und ist heute zu besichtigen. Im Innenhof steht ein Grabstein des Benjamin Engel, auf dem nach jüdischer Sitte Steine liegen. Diese Sitte ist auf allen jüdischen Friedhöfen zu sehen. Der Eintritt ist fast frei, um eine Spende wird gebeten.

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