Modemuseum Schloss Meyenburg in Mecklenburg-Vorpommern, Region Mecklenburgische Seenplatte, ist einen Besuch wert. Wie so oft in Mecklenburg-Vorpommern, das Land der Schlösser und Schlösschen, liegt im Örtchen Meyenburg ein Schloss samt Schlossanlagen und Park. Interessant wird das Schloss nicht durch ein einquartiertes Hotel, sondern durch das sehr interessante Modemuseum.
Das baute Josefine Edle von Krepl auf. Sie wurde in Fürstenwalde geboren und studierte Modedesign und Journalismus. Sie arbeitete 13 Jahre für die Zeitschrift „Für Dich“. 1980 eröffnete sie ihre erste private Modeboutique in Ost-Berlin. In der verkaufte sie ihre eigenen Entwürfe unter dem Label „Josefine“. Nach der Öffnung 1989 zog sie nach West-Berlin und übernahm den Antikmodeladen „Falbala“. Mit dem kehrte sie 1996 nach Ost-Berlin an den Käte-Kollwitz-Platz zurück. Später siedelte sie zum Schloss Meyenburg um und eröffnete nach umfassenden Renovierungen ihr Modemuseum. Darin konnte sie ihre seit Jahrzehnten gesammelten wertvollen Objekte adäquat unterbringen.
Modemuseum Schloss Meyenburg
Bei einem Besuch weist nur ein kleines Schild auf das Modemuseum hin. Gleich einbiegen, denn dort ist der Parkplatz. An einer Schule vorbei geht es zum Schloss und zum Haupteingang. Die Fassaden des Schlosses sind mit Efeu bewachsen. Doch der Haupteingang ist frei geblieben. Davor steht nur ein schlichter Aufsteller, der auf das Modemuseum hinweist. Das Schloss wird mehrfach genutzt: Schlossmuseum, Ausstellungs- und als Veranstaltungsort. In den Fluren hängen große Bilder. Hinweisschilder weisen auf das Modemuseum hin. Versteckt in einem dunklen Winkel eines großen Raumes ist die Kasse zu entdecken. Die Eintrittskarte bekommen Besucher in Form einer Postkarte. Vor der Kasse ist ein Gruppe mit Kinder-Schaufensterpuppen aufgebaut. Sie sind mit Kleidern aus der Nachkriegszeit bekleidet. Hier darf noch fotografiert werden, in der Ausstellung nicht mehr. Verständlich, denn Bekleidung reagiert sehr empfindlich auf Licht.
Mode aus den letzten hundert Jahren
Die Ausstellung ist nach Jahrzehnten gegliedert. Im Keller geht es los mit meist Frauenkleidern von 1900 bis 1910. Der Boden ist mit Holzplatten bedeckt. In manchen Vitrinen sind Löcher im Boden. Dadurch zeigen sich Felsen. Man ist wirklich im Keller und das Schloss auf Felsgrund gebaut. Die Objekte sind in Glasvitrinen geschützt gegen Staub und Licht sicher untergebracht. Dabei liegen zur Zeit passende Accessoires, wie Handtaschen, Schmuck, Schuhe und Hüte. Gleich am Anfang in einem Nischenraum sind Hochzeitskleider versammelt. Die aufwendigen Festkleider sind auf Schaufensterpuppen präsentiert. Jede „Frau“ trägt den passenden Hut zu ihrem Gewand. Sie sehen lebensecht aus und man hat den Eindruck, sie wandeln gleich zu einer festlichen Veranstaltung. Die Kleider sind reich bestickt mit Perlen und anderen Stickereien.
Im oberen Stockwerk sind die Kleider aus den späteren Jahrzehnten untergebracht. Man fühlt sich an seine Eltern erinnert oder an die ABBA-Zeit. Verrückt damals, aber manches taucht durchaus wieder auf. Doch immer zeigt sich kleines Karo – klassisch und elegant. Frau von Krepl bereitete wohl gerade eine Ausstellung vor. Sie fragte kurz, wie ihr Modemuseum gefällt.
Genug geschaut, dann lädt das Café ein zu einer gemütlichen Ruhepause. Doch das Schauen geht weiter, denn hier hängen Kleidungsstücke zum Kaufen.
Weitere Informationen:
Modemuseum Schloss Meyenburg, Sammlung Edle von Krepl, 16945 Meyenburg, Schloss 1, Tel 033968/508961, E-Mail kontakt@modemuseum-schloss-meyenburg.de, www.modemuseum-schloss-meyenburg.de
Öffnungszeiten:
Ganzjährig Dienstag bis Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 7,00 Euro
Anfahrt: B 103 zwischen Plau am See und Pritzwalk, Mecklenburg-Vorpommern
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