Der alte Hafen in Greetsiel in Ostfriesland ist malerisch. Das wissen auch viele andere Menschen. Bei sonnigem Wetter an einem Wochenende ist der Fischerort gut besucht. Für Entspannung sorgt der große Parklatz vor dem Ort. Zu Fuß geht es an zwei Mühlen vorbei zum Dorfkern. Manche bleiben schon gleich an der ersten Würstchenbude hängen.
Wer die verkehrsberuhigte Hauptstraße rechts wählt, gelangt zum alten Fischerhafen. Und hier ist es einfach wunderschön. Die Fischerhäuser stehen in Reihe und Glied. In den meisten sind nun Geschäfte, die die Bedürfnisse der Besucher stillen. Im Hafen liegen einige Fischerboote. Besonders an einem Sonnentag scheint dieser Ort geradezu unwirklich zu sein. Vergessen ist das ehemals harte Leben der Fischer.
Der alte Hafen in Greetsiel ist einfach malerisch
Der Ort blickt auf 650 Jahre Geschichte zurück. Ein friesischer Häuptling gründete die Siedlung. Die erste Häuptlingsburg stand im 14. Jahrhundert im Zentrum. Im 18. Jahrhundert wurde sie zu einem Zuchthaus umgewandelt. Später gelangte sie als Abbruchhaus zum Verkauf. Vom alten Anwesen sind heute nur noch das Schatthaus, der ehemalige Wirtschaftshof der Burg, und das alte Steinhaus der Häuptlingsfamilie Cirksena erhalten.
Wegen des einträglichen Hafens war der Ort bei Fürsten begehrt und die Herren wechselten. Im Hafen gingen Schiffe von weither vor Anker. Sie zahlten Zölle und brachten Wohlstand in den Ort. Davon zeugen die vielen großen Gehöfte aus rotem Backstein.
Der Ort ist von Entwässerungsgräben durchzogen. Die Schleuse beim alten Fischerhafen ist Teil der Bemühungen, Fluten und Moore in den Griff zu bekommen.
Woher kommt der Name Greetsiel?
Die Häuptlingsfamilie Cirksena hat das Siel und den Hafen in den „Greet“ dort bauen lassen. Das ist ein plattdeutscher Begriff für „Groden“. Damit ist durch Eindeichung und Verlandung gewonnenes Land gemeint. So entstanden für die Landwirtschaft nutzbare Flächen. Der Begriff „Polder“ bezeichnet das Gleiche und kommt daher auch oft vor.
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Greetsiel
Ostfriesland
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