Das vorpommersche Kartoffel-Museum liegt im malerischen Ort Tribsees. Fährt man von der Autobahn ab, kommt man in den Ort und fährt durch das Mühlentor. Der Straße folgend ist an der linken Seite ein Hinweisschild zum Kartoffelmuseum. In einer engen Straße mit Kopfsteinpflaster prangt links an einem Haus ein großes Schild.
Dort abgebogen hängt ein großes Schild mit der Aufschrift „Vorpommersches Kartoffelmuseum“ an der Hauswand. Doch die Türklinke herunter zu drücken ist zwecklos, denn meist muss in der Touristeninformation / Heimatmuseum bei der mächtigen Kirche gefragt werden. Dann kommt ein privater Führer mit und schließt das Einraummuseum auf. Er erklärt, wie es zum Museum gekommen ist. Die Umgegend lebt vom Kartoffelanbau und zusätzlich befinden sich noch drei Unternehmen dort, die neue Kartoffelsorten züchten.
Das vorpommersche Kartoffel-Museum in Tribsees
Doch die meist ehrenamtlichen Betreiber vermeiden die Abhängigkeit von Unternehmen. Sie möchten unabhängig bleiben und ihre eigenen Entscheidungen treffen.
Der Raum ist in Bereiche eingeteilt wie Geschichte, alte und neue Sorten, Reinigung, Gerätschaften zur Kartoffelverarbeitung im privaten Haushalt und Kartoffelschädlinge. So wird zum Beispiel der Frage nachgegangen: „Wie kam die Kartoffel von Südamerika nach Europa?“ Plakate zur Ur-Kartoffel zeigen das ursprüngliche Aussehen. Es bestehen Kontakte nach Peru, denen zum Beispiel ungewöhnliche Kartoffelchips aus schwarzen Kartoffeln entstammen.
In den Abteilungen ist anschaulich die Bedeutung der Ackerpflanze früher und heute zu sehen. Mein privater Führer trägt allerlei Erklärungen und Geschichten bei. So auch, dass das Kartoffelmuseum jährlich Kartoffelfeste in den Ortschaften der Gegend nach der Ernte organisiert. Da viele Menschen noch Kartoffeln in ihrem eigenen Garten anpflanzen, ist der Wettbewerb um die größte und originellste Knolle sehr beliebt. Die jeweiligen Sieger werden im Museum ausgestellt und sind zu bewundern. Auf einem Tisch liegen Knollen in sehr unterschiedlichen Formen und Ausprägungen. Inzwischen haben sie ausgetrieben, sind verschrumpelt und zeigen skurrile Verzweigungen.
Kartoffeln sind nahrhaft und tragen zur gesunden Ernährung bei. Das ist aber nur bei den unterirdischen Knollen so. Grüne Kartoffeln oder die Pflanze sind giftig. Das wussten die ersten Kartoffelesser noch nicht und es kam zu tragischen Todesfällen.
Tribsees erlangte Berühmtheit wegen der Autobahn, die im Moor versank. Heute ist an dem versunkenen Teil der A20 eine Behelfsbrücke eingerichtet. Mit Staus ist stets zu rechnen.
Weitere Informationen:
Vorpommersches Kartoffel-Museum, Kirchplatz 7, 18465 Tribsees, www.stadt-tribsees.de
Öffnungszeiten: Mo – Do 9.00 – 12.00 Uhr, 13.00 – 16.00 Uhr ganzjährig, Mai – Sept. Fr 9.00 – 12.00 Uhr