Bremer Klaben ist ein stollenähnlicher Kuchen aus schwerem Hefeteig. Kennzeichen ist der hohe Frucht- und Fettanteil. Das zehn bis zwölfpfündige Gebäck ist meist 75 Zentimeter lang mit einer Breite von 15 und Höhe von 4 Zentimeter. Die Stange enthält reichlich Sultaninen, Orangeat, Zitronat, Mandeln und Gewürze wie Kardamom und Zimt. Nach dem Backen wird er mit Eistreiche glasiert, aber nicht gezuckert. Durch die lange, flache Form sind die abgeschnittenen Scheiben rechteckig.
Heute ist „Bremer Klaben“ eine europaweit geschützte Bezeichnung und er darf nur in Bremen, Bremerhaven, Delmenhorst und Verden nach einem festgelegten Rezept hergestellt werden.
Bremer Klaben zur Weihnachtszeit
Ein Originalrezept gibt es nicht, aber die Bäckerinnung hält das älteste bekannte Rezept in Ehren. Die Farbe ist hellbraun, die Oberfläche enthält durch die Eiweißbasis eine glänzendes Aussehen. Die Krumen-Struktur ist saftig und leicht speckig. So ist es festgelegt und bei der Europäischen Union hinterlegt. Durch den hohen Fruchtanteil schmeckt er saftiger als zum Beispiel Stollen.
In der Weihnachtszeit hat der Klaben Hochsaison und wird gern gegessen. Doch Vorsicht, die Stücke des Kuchens machen schnell satt und haben es in sich. Die Kalorien ignoriert man besser und genießt einfach.
Schon 1593 wurde das Gebäck als „Klaven“ erstmals in alten Schriften erwähnt. Bremen war eine reiche Hansestadt und die Schiffe mit Trockenobst und wertvollen Gewürzen landeten direkt in der Stadt.
Klaben wird meist in denn Wintermonaten gebacken und hält sich bis Ostern. Manche Konditoreien backen allerdings das ganze Jahr über Klaben, damit Touristen das Traditionsgebäck kaufen können.
Traditionell wird der erste weihnachtliche Klaben in der Hansestadt auf dem Marktplatz im November in einer Zeremonie festlich angeschnitten. Die ersten Stücke des frischen Kuchens werden verkauft. Doch der frische Klaben sollte noch liegenbleiben und gut durchziehen, dann schmeckt er noch besser.
Bremer Klaben Rezept
Zutaten:
- 1 kg Mehl,
- 250 g Zucker,
- 1 Würfel frische Hefe (42 Gramm),
- 374 ml lauwarme Milch,
- 250 g weiche Butter,
- 1 gestrichener TL gemahlener Kardamom,
- 1 TL gemahlener Zimt,
- 1 TL Salz,
- 125 g Zitronat,
- 125 g Orangeat,
- 125 g geriebener Mandeln,
- 600 g Rosinen,
- abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone,
- 3 cl Rum.
Zubereitung:
- Rosinen einweichen: Die Rosinen in eine Schüssel geben, mit Rum übergießen und einige Stunden (oder über Nacht) ziehen lassen.
- Hefeteig vorbereiten: Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen, eine Prise Zucker dazugeben und etwa 10 Minuten stehen lassen, bis die Hefe schäumt.
- Teig kneten: Mehl, Zucker, Salz, Kardamom, Zimt und Zitronenschale in eine große Schüssel geben. Die weiche Butter und die Hefemischung dazugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort etwa eine Stunde gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
- Früchte und Nüsse unterheben: Die eingeweichten Rosinen, Zitronat, Orangeat und Mandeln vorsichtig unter den Teig kneten, bis alles gut verteilt ist.
- Formen und nochmal gehen lassen: Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem länglichen Laib formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech oder in eine Klaben-Backform legen. Den Klaben abdecken und nochmals etwa 30 Minuten gehen lassen.
- Backen: Den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze (160 °C Umluft) vorheizen. Den Klaben auf der mittleren Schiene etwa 60-70 Minuten backen. Sollte er zu dunkel werden, einfach mit Alufolie abdecken.
- Abkühlen lassen: Den Klaben aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. In Alufolie gewickelt hält er sich gut für mehrere Wochen und wird sogar besser, wenn er etwas durchzieht.
Guten Appetit!
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