Bremen und der Spuckstein, das ist ein Rätsel. Der Spuckstein ist im Pflaster am Seitenausgang des Doms eingelassen. Hier war der Hinrichtungsort der Giftmörderin Gesche Gottfried. Sie lebte von 1785 und wurde dort am 21. April 1831 hingerichtet. Es war die letzte Hinrichtung in Bremen. Gesche Gottfried hatte mit sogenannter Mäusebutter mit Arsen über 30 Menschen vergiftet, davon sind 15 zu Tode gekommen. Darunter waren ihr Ehemann, ihre Kinder und ihre Eltern.
Gesche pflegte ihre Opfer rührend, deshalb erhielt sie auch den Namen „Engel von Bremen“. Viele konnten sich später nicht erklären, warum Gesche, die sie für eine herzensgute Frau hielten, solche schrecklichen Taten verübte. Erst spät wurden ihre Giftmorde entdeckt und der Polizei gemeldet. Bremen war damals mit dem Landkauf, für die heutige Stadt Bremerhaven, beschäftigt. Die Oberen der Stadt stritten sich und wurden zu spät auf die Taten von Gesche Gottfried aufmerksam. Bei den ausgiebigen Verhören gab sie an, aus Angst vor Armut an die Menschen in ihrer Umgebung Gift verteilt zu haben. Dabei stellte sich heraus, dass sie ein gutes Auskommen hatte durch die Mieteinnahmen ihres Hauses. Doch das verstand sie nicht richtig und ließ sich von einem Bekannten Angst einreden.
Bremen und der Spuckstein – noch heute wird gespuckt
Der Spuckstein ist recht unscheinbar und und man muss schon suchen, um ihn zu entdecken. Noch heute gibt es viele Menschen, die auf ihn spucken aus Abscheu vor den Taten Gesches. Auch Kaugummis werden ausgespuckt. Noch heute ist der Fall Gesche Gottfried, der damals durch die internationalen Zeitungen ging, den Bremern geläufig. Es wurden unzählige Bücher über sie geschrieben.
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