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Beerdigung in Vietnam

Beerdigung in Vietnam sind gewöhnungsbedürftig. Während der Fahrt von Saigon zum Mekong fielen auf den Reisfeldern Grabstellen auf. Mitten im Feld standen steinerne Gräber. Manche sehr gepflegt und frisch bunt gestrichen, manche etwas verfallen. Eine seltsame Beerdigungsmethode. Denkbar ist, dass die Verstorbenen auf ihrem Grundstück ihre letzte Ruhe finden wollten. Dort hatten sie ihr Leben verbracht und gearbeitet. Die verstorbenen Verwandten auf den Feldern zu begraben soll in Vietnam verboten. Es gibt heute Friedhöfe am Rande der Ortschaften.

Seltsame Beerdigung in Vietnam

Ist jemand gestorben, wird er unter der Anteilnahme der Familie beerdigt. Doch nach drei bis vier Jahren wird die halbverweste Leiche wieder aus dem Grab genommen. Manche Verstorbenen bleiben aber auch fünf Jahre im ersten Grab. Sind viele Schadstoffe und Medikamente in der Leiche, soll die Verwesung länger dauern. Denkt man an den Vietnamkrieg zurück und die  großflächige Verseuchung mit chemischen Kampfmitteln wie zum Beispiel Agent Orange, dann  wird das verständlich.

beerdigung-in-vietnam-trolley-touristbeerdigung-vietnam-trolley-touristNach der Exhumierung wird die Leiche „entfleischt“. Die sauberen Knochen kommen platzsparend in ein kleines Tongefäß und eine zweite Beerdigung folgt. Die Familie nimmt wieder großen Anteil an dieser zweiten Beerdigung. Ahnen genießen große Verehrung. Das Säubern der Knochen wurde früher von der Familie gemacht. Das sollte die Hochachtung vor dem Verstorbenen ausdrücken. Die Entfleischung darf nur nach Mitternacht vollzogen begleitet mit Reden und Opfergaben werden. Das neue Grab ist in einem Hügel auf der Erde und versinnbildlicht die Verewigung.

Heute übernehmen die Friedhofsangestellten die Exhumierung und die Entfleischung. Das ist sehr kostspielig. Viele Menschen wollen wegen der Kosten, die sie ihren Familien aufbürden, verbrannt werden. Außerdem möchten sie ihren Verwandten dieses schreckliche Ritual nicht zumuten.

Friedhofsbesuch

Der bunte Friedhof liegt vor den Toren einer Ortschaft. Die Familien kaufen Grundstücke. Dort werden nach und nach die Familienmitglieder beerdigt. Es sind Steinumfassungen zu sehen. Der „Grabstein“ ist oben offen, damit es eine Verbindung zwischen Erde und Himmel gibt. Nach dem Neujahrsfest kommt die ganze Familie zum Friedhof und säubert  die Grabstellen und gedenkt ihrer Verstorbenen. Die Grabstellen sind sehr unterschiedlich gestaltet. Wahrscheinlich eine chinesische Familie baute das Grab mit einem Dach in China-Stil.

3 Gedanken zu „Beerdigung in Vietnam

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