Old Nisa in Turkmenistan – dahinter verbirgt sich die alte Hauptstadt des Parther-Reiches. Das entstand 3000 Jahre vor Christi Geburt in Zentralasien. Es erstreckte sich bis in den Iran. Städte, wie das heutige zerstörte Palmyra in Syrien zählten dazu.
Nisa liegt etwa 12 Kilometer von Aschgabat entfernt. Die Anlage gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Old Nisa ist der Palast des Königs. Weiterhin gibt es New Nisa. Dort lebte die Bevölkerung. Beim Besuch durch den heißen Sand zu laufen, aus dem vor Jahrtausenden die Stadt bestand, ist beeindruckend.
Old Nisa in Turkmenistan bei Aschgabat
Die Stadt Nisa liegt auf einem Hügel und hat den Überblick über die ganze Gegend.
Als unser Bus vor dem Kassenhäuschen stoppt, schließt der Kassierer kurzerhand ab und steigt zu uns in den Bus. Das kann er sich wohl erlauben, denn die Anlage liegt abseits und nur wenige archäologisch interessierte Touristen verirren sich hierher.
Zur Besichtigung der Stadt geht es eine Treppe hinauf, die allerdings zurzeit gesperrt ist. Also benutzen wir den seitlichen bergauf gehenden Trampelpfad und sind froh heil oben anzukommen.
Unter dem Sonnenschutz bietet ein einsamer Broschürenverkäufer seine Hefte an, die aber stolze zehn Euro kosten sollen. Es ist zu bemerken, das keiner richtig auf Touristen eingestellt ist. Und Touristen kaufen nicht alles zu überhöhten Preisen.
Nisa – die Stadt aus Lehm
Old Nisa bestand aus einer fünfeckigen Festung mit fünf bis sieben Metern hohen und acht bis neun Meter dicken Wällen. Die Wälle waren mit Ziegeln verkleidet und auf Türmen hielten Soldaten Wache. Im Innern liegen Kasernen für die Soldaten und riesiger Feuer-Tempel.
New Nisa hat alles, was eine Stadt damals brauchte. So sind Wohnhäuser, Weinkeller, ein Friedhof und Tempel zu entdecken. Der Besucher geht durch die erhalten gebliebenen Lehmwände und staunt. So alt und so vergänglich und doch steht noch so viel von Gebäuden. Das liegt wohl daran, das tagsüber die Sonne herab brennt und die Ziegel weiter trocken hält. Die Ziegel wurden mit einem speziellen, haltbaren Mörtel verklebt. Oft sind die Ziegel verschwunden und der Mörtel noch zu finden.
Die Residenz des Königs wurde im 3. Jahrhundert nach Christi aufgeben. Die Stadt bestand noch bis ins Mittelalter hinein.
Die gefundenen Skulpturen befinden sich im Museum von Aschgabat und zeugen von einer hohen Kultur.
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