Tretjakow Galerie in Moskau ist ein Muss für jeden Kunstliebhaber. Besonders ist, dass hier viele Kunstwerke russischer Künstler hängen. Die tauchen in westlichen Galerien kaum auf. Doch sind sie überaus sehenswert und vermitteln einen guten Eindruck über die russische Gesellschaft in der Vergangenheit.
Hier sind rund 140.000 Werke ausgestellt. Neben der Eremitage in Petersburg ist die Tretjakow-Galerie eine der größten Kunstsammlungen in Russland. Heute ist die Sammlung staatlich, früher gehörte sie russischen Textilkaufleuten.
Tretjakow Galerie in Moskau – reiche Brüder sammelten
Gründer und Namensgeber sind die erfolgreichen Kaufleute und Brüder Tretjakow. Sie kauften ein zweistöckiges Haus. Im unteren Stockwerk richteten sie die Geschäftsräume ein. In der oberen Etage entstand nach und nach eine große Kunstsammlung. Wobei sich die Brüder die Schwerpunkte aufteilten. Der eine sammelt Westkunst und der andere Russische Werke. So ist ein umfassendes Bild der Kunst vom 11. bis zum 20. Jahrhundert entstanden.
Die Brüder schenkten der Stadt Moskau die Sammlung und die Öffentlichkeit konnte die Bilder besichtigen.
Erstaunlich ist, dass das Museum den Namen der Eigentümer behielt. Immerhin handelte es sich um reiche Kaufleute und Kapitalisten. Doch in Anerkennung der Schenkung änderten die nachfolgenden Herrscher den Namen nicht.
Zarin Katharina als Hausfrau
Das Museum ist gut besucht und vor der Tür in der verkehrsberuhigten Straße wartet eine lange Schlange auf Einlass. Das ganze ursprüngliche Haus und das Nebengebäude sind im alten Stil und sehr gut erhalten.
Die russischen Werke sind sehr interessant und für westliche Besucher ungewöhnlich. Meist zeigen sie Alltagsszenen aus den unteren und oberen Gesellschaftsschichten. Normale Bürger, Adlige, Bettler, Bauern, Soldaten und Sklaven – das ganze Spektrum der Bevölkerung.
Die Zarin Katharina die Große ist meist in überaus prächtigen teuren Kleidern zu bewundern. Doch hier ist ein ungewöhnliches Gemälde, auf dem sie einem einfachen blauen Kleid, wie irgendeine Hausfrau, dargestellt ist.
Auch sind kaum religiöse Motive zu sehen, wie es an anderen Galerien oft der Fall ist. Doch verehrte und angebetete Ikonen nehmen einen besonderen Platz ein.
In einem anderen Saal hängen Gemälde von Puschkin, der nach wie vor in Russland große Verehrung genießt. Das ist deutlich zu sehen an dem frischen Blumenstrauß.
Und immer wieder sind die satten grünen russischen Landschaften abgebildet. Das Bild von Schishkin, ein Naturmaler, mit der Bärenfamilie im Wald von 1889, ist sogar auf Verpackungen von Süßigkeiten zu finden.
Es gibt zwei gut sortierte Shops.
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