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Iran-Schiras-Pasargadae

Iran-Schiras-Pasargadae oder die ehemalige Residenzstadt des Kyrus dem Großen liegt vor den Toren der Stadt. Kyrus errang 550 vor Christus einen grandiosen Sieg über ein verfeindetes Volk. Aus Dankbarkeit ließ er die Anlage inklusive eines ersten prächtigen orientalischen Gartens errichten. Und das geschah in nur einer Generation recht schnell. Sklaven schufteten auf der Riesenbaustelle und die umliegenden Bauern mussten sie ernähren.

Die meisten Bauten sind heute verfallen und kaum noch zu erkennen. Nur der monumentale Sarkophag des Kyros ragt seit Jahrhunderten unverdrossen und kaum beschädigt in den blauen Himmel.

Kyros wählte diese Form der Bestattung, weil er die Türkei besuchte und die dortige Form der Bestattung sah, wie zum Beispiel in Hierapolis bei Pamukkale. In so einem monumentalen Steinklotz wollte er auch begraben werden und tat wohl gut daran. Das Grabmal ist einfach zu schwer und zu kompakt, als das irgendjemand auf die Idee gekommen wäre, diesen Stein als Baumaterial für ein neues Gebäude zu entwenden. Aber Grabräuber machten sich dennoch daran zu schaffen und plünderten die Grabbeigaben. Das lohnte sich, denn der Leichnam lag auf einem goldenen Bett und weitere wertvolle Gegenstände sollten ihm das Leben im Jenseits versüßen. Und so steht der Sarkophag seit Jahrtausenden auf seinem Sockel und Kyros hat im Grunde sein Ziel erreicht. Er blieb in den dunklen Tiefen der Geschichte unvergesslich.

Iran-Schiras-Pasargadae und ein Feuertempel

shiras-pasar-tempel-trolley-touristArchäologen, darunter als Erster der Deutsche Ernst Herzfeld (1879-1948) der Universität Berlin, fanden die Umrisse des Residenzpalastes und die Audienzhalle, einen heiligen Bezirk und Tore. Die Stadt war zu Kyros Zeiten reich und erwirtschaftete durch Bewässerung ganzjährig Getreide und andere Pflanzen. Der Wald auf der Hochebene war schon vorher durch die Abholzung und Nutzung als Brennholz verschwunden.

Die Anlage erstreckt sich weit über ein flaches Gelände. Daher können Touristen direkt mit ihren jeweiligen Fahrzeugen zu den sehenswerten Ausgrabungen und teilweise restaurierten Stellen fahren.

Beim Stone Tower wiesen Forscher nach, dass es sich hier eindeutig um einen Feuertempel des Zoroastrismus handelte. Zu sehen sind nur noch das gewaltige Tor und viele umher liegende Mauersteine. Die Quader stehen ohne Mörtel oder Verzapfungen schmuck- und fensterlos aufeinandergestapelt. Hinter dem Tor stehen Gerüste, die nicht für die Wissenschaftler oder zur Restauration gedacht sind, sondern sie stützen das Tor, damit es nicht zusammenbricht. Die steinerne Treppe zum hoch gelegenen Eingang liegt bedeutungslos im trockenen Gras daneben.

In Pasargadae der erste orientalische Garten

shiras-pasar-blumen-trolley-touristWirklich beeindruckend ist die Tatsache, dass es in diesem Palast einen großen Garten gab. Die Bewässerungsrinnen und Becken sind noch deutlich zu erkennen. Die Rinnen verteilten das so wichtige Nass an Bäume, Büsche und Blumen. Forscher vermuten, dass hier der erste typische orientalische Garten in quadratischer Form und planmäßiger, geometrischer Anlage der Wasserrinnen, Brunnen und der Pflanzen entstand. Kyros Garten und allgemein die persische Gartenkultur erlangten Berühmtheit und zahlreiche andere arabische Länder und Völker übernahmen im Laufe der Jahrhunderte diese Gartenbaukunst. Sogar in Andalusien (Südspanien) legten die islamischen Eroberer (Mauren) ihre Gärten in der Form an. So zum Beispiel zu sehen in der „Alhambra“ in Granada, die jährlich Millionen von Touristen besuchen. Die Perser selbst brachten ihre ausgefeilte Gartenkunst bis nach Indien in den heutigen Bundesstaat Rajasthan.

Leider durfte in den Gärten nur der Herrscher, dessen Familie und Bedienstete wandeln und Erholung und Entspannung suchen. Gewöhnlichen Bürgern war der Zutritt zum „Paradies“ auf Erden verboten.

Pasargadae und der erste Engel

shiras-pasargadae-trolley-touristAn einem Stein, unter einem Sonnendach geschützt, zeigt ein Steinrelief eine abgebildete Figur, an dessen Rücken eindeutig gefiederte Flügel, wie bei einem Engel zu sehen sind. Sollte das der Ursprung der Engel sein? Das Christentum entstand erst wesentlich später und übernahm sicherlich frühe Vorstellungen und Abbildungen.

Zu Recht ernannte die UNESCO Pasargadae zum Weltkulturerbe. Steine dürfen somit nicht mehr zum Häuserbau geklaut werden.

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