Knigges Grab im Bremer Dom – nur eine Grabplatte weist auf den berühmten Mann hin. Die Grabplatte liegt in einer dunklen Nische und die Aufschrift ist nur mit Mühe zu erkennen. Ein Hinweisschild suchen Besucher auch vergebens. Und doch ist hier der berühmte Adolph Freiherr Knigge (1752 bis 1796) beerdigt.
Er schrieb ein Buch „Über den Umgang mit Menschen“. Sein Name ist heute gleichbedeutend mit Benimm-Ratgebern, obwohl Knigges Werk nichts mit gutem Benehmen zu tun hatte, sondern mit Soziologie im Sinne der Aufklärung. Warum verschlug es Knigge in die Hansestadt Bremen?
Knigges Grab im Bremer Dom – Adel ohne von
Knigge wurde in Bredenbeck bei Hannover geboren und seine Eltern verstarben früh. Die Familie gehörte zwar zum alten niedersächsischen Adel, doch ein „von“ taucht nirgends auf. In seinen Büchern dagegen gibt er sich manchmal das „von“.
Sein Vormund lässt ihn in Göttingen Jura studieren. Daraufhin arbeitete er an diversen Fürstenhöfen und heiratete schließlich eine Hofdame.
Ab 1790 lebte und arbeitete Freiherr Knigge in Bremen. Er nahm eher aus Geldnot das Amt eines Oberhauptmanns der großbritannisch-hannoverschen Regierung an. Er beaufsichtigte die Domkirche, die angeschlossene Domschule und kümmerte sich um die Witwen und Waisen der Gemeinde. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit engagierte er sich im Kulturleben der Stadt Bremen. Er wirkte an der Eröffnung des Bremer Theaters mit.
Trauung an Knigges Grab
1795 fesselten ein Nervenfieber und Gallensteine Knigge ans Bett. 1796 verstarb Knigge an einem Nierenleiden und wurde im Dom beigesetzt. Seine Frau und seine Tochter verließen erst zwei Jahre nach dem Tod Knigges Bremen, weil seine Tochter Philippine unbedingt am Grab ihres Vaters getraut werden wollte.
In Bremen ist der Name Knigge verbreitet. So gibt es das Café Knigge in der Sögestraße in der Innenstadt und in der Gevekothstraße im Stadtteil Schwachhausen sowie einen Kniggeweg im Stadtteil Oberneuland.
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