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Kloster Maulbronn

Kloster Maulbronn liegt mitten in der Ortschaft Maulbronn und ist in das Städtchen integriert. Das merkt der Besucher daran, dass zum Beispiel mitten auf dem Klosterhof ein Markt mit frischen landwirtschaftlichen Produkten stattfindet. Einige wenige Autos parken auf dem Areal. Der Besucherparkplatz befindet sich allerdings außerhalb der Klostermauern.

Die Kloster-Anlage ist weiträumig und es herrscht nicht nur durch den Wochenmarkt Leben in den alten Gemäuern, sondern hier ist auch ein Internat untergebracht mit zum Teil Musik als Schwerpunkt. Deshalb schallt aus manchen offenen Fenstern Musik.

Kloster Maulbronn ist UNESCO-Welterbe

Kloster Maulbronn, Kreuzgang

Im 12. Jahrhundert begannen Zisterziensermönche mit der Errichtung der Klostergebäude, zu denen nach und nach klösterliche und wirtschaftliche Bauten hinzukamen. Es liegt inmitten von fruchtbaren Feldern und einem Waldgebiet. Der Orden der Zisterzienser hatte die Ordensregel der Selbstversorgung. Dazu gehörten Gärten, Felder, Seen für die Fischzucht und sogar ein klostereigener Weinberg. Die Mönche hatten ihr Auskommen und genügend zu essen, außer wenn gerade mal wieder Fastenzeit war. Und die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude sind heute noch zu sehen und mit einem schnellen Rundgang nicht abgetan.

Kloster Maulbronn, Wirtschaftsgebäude

Durch den Kreuzgang zu wandeln und in den Garten zu sehen mit dem großen Magnolienbaum ist einfach schön. Als wir mitten im Sommer das Kloster besuchten, war es sehr warm und die Schüler einer Klasse hatten sich in Grüppchen auf den Rasen gesetzt und diskutierten eine Aufgabe. Die Lehrerin ging umher und beobachtete ihre Schüler. Eine Idylle und füllt die alten Mauern mit Leben abseits von Beten und hart arbeiten.

Kloster Maulbronn wird evangelisch

Der Eingang durch die Mauer des Kloster Maulbronn

Nach der Reformation ließ Herzog Christoph von Württemberg 1556 im Kloster eine evangelische Klosterschule, die heute noch besteht, einrichten. Hier gingen später berühmt gewordene Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Literatur zur Schule.

Chorgestühl in der Klosterkirche Maulbronn
  • So etwa Johannes Kepler (1571 – 1630), der herausfand, dass sich die Planten um die Erde bewegen. Dabei stammte er aus einfachen und schwierigen Familienverhältnissen. Doch damals ermöglichte ihm das württembergische Schulsystem den Zugang zu höherer Bildung und das war zu der Zeit nicht gerade selbstverständlich.
  • Der Schriftsteller, Maler und Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse (1877 – 1962) besuchte nur ein Jahr die Klosterschule. Er hatte Probleme mit dem harten Schulalltag und mit dem Turnunterricht. Dennoch verarbeitete er den Aufenthalt in seinen Werken.
  • Der Schriftsteller Friedrich Hölderlin (1770 – 1843) besuchte zwei Jahre das Seminar im Kloster Maulbronn und verliebte sich in die Tochter des Klostervorstehers. Doch er zog für seine Ausbildung weiter, unter anderem an die Universität Jena und lernte dort Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller kennen.
Blick auf den Klosterhof Maulbronn

Nach der Besichtigung der Klostergebäude ist natürlich ein Besuch des Restaurants absolut Pflicht, denn hier gibt es die berühmten Maultaschen zu kosten, die hier ihren Ursprung haben sollen und ihren Namen nach dem Kloster erhielten.

Maultasche

Weitere Informationen: Kloster Maulbronn, Klosterhof 5, 75433 Maulbronn

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