Hinter den Mauern-Kreml Moskau – ist eine weitläufige Anlage, die früher die geschützte Burg der Stadt war. Im 12. Jahrhundert stand an diesem Platz die erste Burg. Vom Roten Platz aus sind nur die roten Mauern und ein paar Türme zu sehen. Doch im Kreml befindet sich der Arbeitsplatz Putins. Wenn er morgens in sein Büro kam, wurden rundherum die Straßen gesperrt, heute fliegt er mit dem Hubschrauber ein.
Ein Kreml mit Burg, Mauer oder Wall rundherum befindet sich in jedem größeren Ort in Russland, stellt also eigentlich nichts Besonderes dar. Außer das der Kreml in Moskau so groß ist, die unermesslichen Schätze der Zaren beherbergt und Sitz des Präsidenten und der Verwaltung ist.
Hinter den Mauern-Kreml Moskau – Soldaten und Hochzeitspaare
Es ist von der Basilius-Kathedrale ein ganzes Stück über holpriges Kopfsteinpflaster zu Fuß.
Es sind viele Menschen unterwegs und oft ist gerade ein Areal abgesperrt wegen einer bevorstehenden Veranstaltung. Überall stehen Soldaten, die das Treiben auf dem Roten Platz im Auge behalten.
So geschützt geht es über die Paradestraße, die man von den Militärparaden aus dem Fernsehen kennt. Sieht hier kleiner und harmloser aus und man fragt sich, wie das ganze Gerät und die Massen an Soldaten in einen akkuraten Zug zu bringen ist.
Und weiter geht es in einen Park, in dem sich das Denkmal des unbekannten Soldaten und das Lenin-Mausoleum befinden. Es ist Brauch bei Hochzeiten innerhalb der vietnamesischen Gemeinde, das das Brautpaar am Soldaten-Denkmal Blumen niederlegt. Überhaupt das ganze Areal ist sehr beliebt für Hochzeitsfotos.
Endlich ist der Eingang zum Kreml auf einer Anhöhe in Sicht und eine Riesenschlange davor. Wer Karten vorbestellt hat, ist gut beraten, wenn nicht ist eine ordentliche Wartezeit drin.
Im Innern des Kremls
Ist das geschafft, geht es eine Straße über eine Brücke zu einem mächtigen Tor hinauf. Davor stehen zackige Wachsoldaten. Hier stramm zustehen ist kein Zuckerschlecken, denn sie schauen ernst geradeaus und werden von Touristen beständig fotografiert. Insbesondere asiatische Touristen sind besonders beharrlich und rutschen für das beste Foto dem Soldaten schon mal auf die Pelle, so das entweder das Gewehr auf den Boden gestampft wird oder harmloser die behandschuhte Hand für den nötigen Abstand sorgt.
Das Tor ist bei Brautpaaren beliebt und es ist Brauch, das der Bräutigam seine Braut durch das Tor auf Händen trägt. Sind sie durch, bekommt der Bräutigam als Belohnung einen Kuss. Die zahlreichen Zuschauer bilden eine Menschentraube, klatschen, freuen sich und wünschen dem jungen Paar Glück. Eine zufällig anwesende spanische Gruppe trällert das unvergleichliche helle Trällern, das ich bei einer ägyptischen Hochzeit hörte.
Zu jeder Stunde kommen andere Soldaten und lösen ihre Kollegen ab und wieder klicken die Fotoapparate.
Rüstkammer und Maria-Entschlafens-Kathedrale
Der Kreml ist so groß, das Besucher, um alles zu sehen, mehrfach kommen müssten. Doch für einen Besuch sind meistens die Besichtigung der Rüstkammer und die Kathedrale vorgesehen.
In der Rüstkammer sind die wertvollen Schätze aufbewahrt, die Zaren und Fürsten im Laufe der Jahrhunderte anhäuften. Hier befinden sich die berühmten Fabergé-Eier, der Diamanten-Fond, goldene Kutschen, Waffen, Geschenke der Botschafter, der Diamantenthron und die Krönungsrobe von Katharina der Großen. Unvorstellbarer Reichtum glitzert den Besuchern entgegen.
Die Maria-Entschlafens-Kathedrale steht seit Beginn des 14. Jahrhunderts im Kreml und gilt als bedeutendste Kirche Moskaus. Hier wurden die Zaren gekrönt und die Oberhäupter der orthodoxen Kirche beerdigt. Bei einem Erdbeben stürzte sie ein und Iwan der Schreckliche engagierte einen italienischen Architekten für den Neubau. Natürlich sind im Innern die Kirchenwände und Decken von oben bis unten mit Malereien bedeckt. Die Kuppeln schimmern golden über Moskau.
Weitere Informationen:
Öffnungszeiten: Fr – Mi 10 bis 18 Uhr, Ticket Office: 9 bis 17 Uhr, Internet: www.kreml.ru
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Hallo Helga,
Da ich gerade in Moskau lebe, bin ich besonders neugierig, wenn andere Blogger über Russland schreiben. Deine Berichte über Moskau habe ich mit großem Interesse gelesen. Ich finde ja, dass Moskau eine total unterschätzte Metropole ist. Es klingt, als hätte es Dir gefallen.
Schöne Grüße
Ruti
Hallo Ruti,
ja, mir hat es sehr gut in Moskau gefallen und vor Kurzem sind wir aus St. Petersburg wieder gekommen. Ich bin ein Fan von Russland geworden und finde auch, das Moskau total unterschätzt ist. Es ist so nah an Deutschland, das ich gar nicht verstehe, warum nicht mehr Menschen das Land besuchen. Ich könnte mir vorstellen, das es von den Berichten kommt, die bei uns im Fernsehen zu sehen sind. Sie handeln immer von Dörfern, in denen Mütterchen ihr Leben fristen.
Das ist in den Metropolen nie so, sondern modern und sie haben viel zu bieten. Gerade Moskau ist sehr modern und ich war überrascht von dem Warenangebot. Wir glauben ja, dass Russen hungern müssen. Und wir vergessen immer, das Russland unser direkter Nachbar ist, was man von USA nicht behaupten kann.
Und die Russen sind gastfreundlich und ich hatte nie das Gefühl, unerwünscht zu sein.
Und sie sind ein stolzes Volk, das um den eigenen Wert weiß. Und arme Mütterchen gibt in USA bestimmt auch, die von ihrer Rente nicht leben können.
Wir überlegen, ob wir Kurztrips zum Beispiel in die Konzertsäle dorthin unternehmen. Ich war wirklich begeistert.
LG helga