Stadtmauer in Bremen ist nur noch an zwei Stellen zu sehen. Wer bei einem Besuch in Bremen noch ein Stückchen der alten Stadtmauer sehen möchte, geht in den Schnoor und an dessen Ende links zum Weihnachtsladen. Ganz hinten im Laden sind noch die Reste der Mauer zu sehen. Direkt an die Mauer wurden die Häuser gebaut.
Doch früher umgab sie anfangs nur den Dombezirk und wurde mit dem Anwachsen Bremens immer wieder erweitert. Zur Landseite hin schützte sie halbkreisförmig die Stadt und die Bevölkerung und später die Neustadt auf der anderen Seite der Weser. Zuerst bestand die Stadtmauer nur aus einem einfachen Palisadenzaun, der nach und nach durch eine Mauer stabilisiert wurde.
Erst ab 1803 wurde die Mauer aus dem Stadtbild entfernt und es entstanden die heutigen Wallanlagen. Die umspannen den Bremer Stadtkern in der Form der ursprünglichen Mauer gezackt in der Altstadt und Neustadt.
Stadtmauer in Bremen und die Tore
Hinter der Stadtmauer befanden sich die Wallanlagen, Erdhügel mit Wassergräben. Darüber führten Brücken. Zur Weserseite waren keine Mauern, deshalb war Bremen von der Flussseite her verletzlich. Nach einer Belagerung des kaiserlichen Heeres schlossen die Stadtherren diese Lücken rasch.
Durch zehn Stadttore konnten Bewohner und Gäste die Stadt kontrolliert betreten und wieder verlassen. Zusätzliche Pulver- und Mauertürme sorgten für Wehrhaftigkeit.
An den Straßennamen ist noch die damalige Lage der Stadttore zu erkennen. So zum Beispiel das Herdentor am Bahnhof, durch das die Viehherden aus der Sögestraße auf die Bürgerweide getrieben wurden.
Oder das Ostertor, das im 16. Jahrhundert zu einem Gefängnis erweitert wurde und der Ostertorsteinweg. Die beiden Wachhäuser – das heutige Wagenfeld-Museum und das Gerhard-Marcks-Museum – zeigen noch die Wachhäuser aus dem 19. Jahrhundert.
Das Bischofstor und die Bischofsnadel waren den Mitgliedern des Erzstiftes im Dombezirk vorbehalten.
Die Ansgariitorstraße erinnert an das Ansgariitor, wo auch der Schuldturm der Stadt stand. Das Stephanitor erinnert an die Ummauerung des Stephaniviertels.
Nicht weit entfernt lag das Doventor. Der Name kommt wohl von „taubes Tor, denn es hatte keinen Anschluss an die Hauptwege.
In der Neustadt weisen die Straßen Hohentor und Buntentor auf die alten Durchgänge zur Stadt hin.
Sämtliche Stadttore wurden nachts geschlossen. Über die dazugehörigen Schlüssel wachten die in der Nähe wohnenden Ratsmitglieder.
Zum Weiterlesen:
Gefängnis Ostertor
Weihnachtsladen
Rathaus
Dom
Stadtmusikanten-Express
Stadtführer
Pingback: Trolley-Tourist / Wie Christen weltweit Weihnachten feiern, Australien, USA