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Ephesus

Ephesus – UNESCO-Weltkulturerbe – weltberühmt – in der Antike eine WeltstadtTempel der Artemis zählte zu den Sieben Weltwundern. Ephesus gehörte zu den kulturellen Höhepunkten unserer Türkei-Rundreise. Diese Metropole liegt am Golf von Kusadasi und etwa 70 Kilometer südlich von Izmir und am Kleinen Mäander. Heute sieben Kilometer im Land war Ephesus früher eine Seestadt. Das Fluss-Delta wanderte weiter ins Meer. Die Stadt ehemals mit 200.000 Einwohnern verlor an Bedeutung und wurde vom Fluss-Sand zugedeckt. Mauern, die aus dem Sand ragten, verbauten die Bewohner der neuen Stadt Selcuk. Ein englischer Eisenbahn-Ingenieur fand die Ruinen. Im 19. Jahrhundert begannen die Ausgrabungen und werden noch Jahrzehnte andauern. Denn Ephesus ist heute erst zu einem Drittel freigelegt und erforscht.

Ephesus geschützt zwischen Bergen

ephesus-ueberblick, Trolley-TouristDie Gründung der Stadt geht ins 4000 v. Chr. zurück. Vermutlich schon früh beherbergte die Siedlung das Heiligtum der Naturgöttin. Die wurde später von den Griechen als Artemis in den Götterhimmel aufgenommen.

In der römischen Epoche erlangte Ephesus den Status einer Provinz-Hauptstadt und zählte zur zweitgrößten Stadt nach Alexandria. Der Apostel Paulus kam nach Ephesus und predigte in der dort ansässigen Christengemeinde.

Wie in früheren Zeiten kommen viele Besucher nach Ephesus. Drei Millionen Besucher pro Jahr wollen die berühmte Stadt Ephesus mit eigenen Augen sehen. Dabei sind Gruppenreisende, Landgänger von Kreuzfahrtschiffen, Touristen aus den Badeorten oder Eingeflogene vom Flughafen in Izmir.

Ephesus – Mittelpunkt des Handels mit Asien

ephesus-katze, Trolley-TouristEs ist der Stadt anzumerken – es lebten hier viele Menschen, sie war reich durch den Handel mit asiatischen und arabischen Ländern und gut organisiert. Wasser floss über Aquädukte aus weit entfernten Quellen (47 Kilometer) in Wasserspeicher. Innerhalb der Stadt waren Rohre aus Ton verlegt. Dadurch gelangte das kostbare Nass in die Häuser und öffentlichen Bauten. Zu Reichtum gehört Marmor. Auch hier ist viel von dem edlen und wertvollen Gestein verbaut. Die Kapitelle der Säulen zeigen Stierkopf-Motive. Die stammen wahrscheinlich von Bildhauern, die auch in Alexandria ihre Spuren hinterließen.

Wilde Katzen liegen schläfrig auf den Steinen und lassen sich von Besuchern nicht stören. Sie scheinen genug zu fressen zu bekommen. Satt sehen sie zottelig und harmlos aus, doch können sie auch sehr aggressiv reagieren.

Straßen mit Profil

Es führt eine alte Straße durch das Gelände. An manchen Stellen sind die Straßen oder Mosaike von Fußwegen durch Holzbohlen geschützt. Das ist zum einen schade, weil dann die Straße oder das sehenswerte Mosaik nicht mehr zu sehen ist. Zum anderen ist es leichter, den Weg zu gehen. Man kann sich die beidseitigen Bauten in Ruhe ansehen und muss nicht ständig auf das unebene Pflaster sehen.

Stadtbewohner trugen früher Sandalen mit Sohlen ohne rutschfestes Profil. Auch für sie war es mühselig durch die Stadt zu gehen, geschweige denn zu bummeln. Abhilfe schufen die Straßenbauer. Sie schlugen das Profil in die Steinplatten. Und tatsächlich, es sind Rillen und kleine Löcher zu sehen. Diese Erleichterung schätzte ich sehr. So entdeckte ich steinerne Engel, die mal einer Putte, mal einer Frau gleichen. Auch die Sonntags-Ausflügler lohnen einen genaueren Blick. Zum Beispiel drei muslimische, schwatzende, lachende Frauen: eine trägt Jeans und ein Kopftuch, die zweite ein buntes, langes Kleid mit Kopftuch und die dritte einen langen, schwarzen Mantel wiederum mit Kopftuch.

Gemeinschaftstoilette

ephesus-toilette, Trolley-Tourist.deAn einer Stelle ist der Fußweg freigelegt. Der zeigt ein kleinteiliges Mosaik aus naturfarbenen Steinchen. Muster, wie Wellen, Gordische Knoten, Kreise, geometrisch-eckiges oder Blumen machen den Bürgersteig lebhaft.

Sehr interessant ist auch die öffentliche Gemeinschaftstoilette. Ein Schnuppern, nein, sie riecht nicht mehr. Der Latrinengeruch hat sich über die Jahrhunderte verflüchtet. Die „Brillen“ sind aus weißem Marmor. Das kleine oder große Geschäft floss in einen Kanal, der mit Frischwasser durchspült war.

Celsus-Bibliothek

Auf den Stufen vor der Celsus-Bibliothek heißt es innehalten und Platz nehmen, wenn ein Plätzchen frei ist. Die zweigeschossige Fassade zeigt Säulen, Kapitelle, Friese und Skulpturen. Die damalige Pracht lässt sich erahnen. Noch heute ist das wiederaufgebaute Eingangsprotal der Celsus-Bibliothek herausragend. Ein römischer Konsul stiftete Geld für den Bau, für die erste Ausstattung mit Pergamentrollen und den Unterhalt. Er wollte auch hier begraben sein. Ausgräber fanden über 12.000 Manuskripte.

Bordell

Neben der Celsus-Bibliothek ist der Eingang zur Handels-Agora und gleich gegenüber war das Bordell. Es sind eindeutige Wandmalereien mit nackten Damen und einer Götterstatue mit einem übergroßen Phallus gefunden worden. Das „älteste Gewerbe der Welt“ erfüllte die Bedürfnisse der Seeleute, die die Straße vom Hafen hinauf kamen. Doch nicht nur Seeleute waren Kunden, es soll auch einen Tunnel von der ehrwürdigen Celsus-Bibliothek direkt ins Bordell gegeben haben.

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