Vor Zorn geschlagen und mit dem Fuß getreten – so manche eiserne Parkuhr musste einiges erdulden. Aber die gehassten Parkuhren sind nur noch in kleinen Orten zu finden. Erfunden in Amerika, wurde die erste vor 60 Jahren in Duisburg aufgestellt. Zwischenzeitlich gaben Hersteller von Parkuhren die Produktion allerdings auf. Parkschein-Automaten und Parkscheiben ersetzten das „Groschengrab“. Die Umstellung auf Cent und Euro war zu kostenintensiv. Mittlerweile kaufen Nostalgiker und Sammler alte Parkuhren online.
Die alte Parkuhr kam aus USA
Der Amerikaner Carlton Cole Magee reichte im Mai 1935 ein Patent zur Parkuhr ein. Schon im Juli wurde die erste öffentliche Parkuhr in Oklahoma City aufgestellt. Schnell erhielt sie den Namen „Schwarze Maria“. Nach dem Krieg eroberten die praktischen Parkzeitmesser Europa. Sie ähnelten optisch großen Lutschern, die an Parkplätzen aufgestellt waren. Die gewünschte Parkzeit konnte durch Einwurf von Münzen bestimmt werden. Zur Messung der bezahlten Parkzeit waren im Gehäuse mechanische oder digitale Uhren untergebracht. Sie zeigten die Parkzeit, meistens zwei Stunden, an und Gemeinden und Städte freuten sich über zusätzliche Einnahmen. Beim Überschreiten der Parkzeit kamen Bußgelder hinzu.
Erste Parkuhr vor 60 Jahren stand in Duisburg
Die erste in Deutschland wurde vor 60 Jahren am 4. Januar 1954 in der Ruhrpott-Stadt aufgestellt. Geschäftsleute bangten um ihre Kundschaft, die nicht mehr vor der Ladentür ihre Einkäufe ins Auto legen konnten und Zulieferer erreichten nur unter Schwierigkeiten die Geschäfte, weil Autofahrer stundenlang Parkplätze blockierten. Parkuhren schufen da Abhilfe. Die Parkzeit war nun eingeschränkt und Autofahrer mussten bezahlen.
Die Tage der alten Parkuhr sind gezählt und für Nostalgiker und Sammler entstand ein schwunghafter Online-Handel mit alten Parkuhren samt Ersatzteilen. Die vormals gehasste Parkuhr zu kaufen, um sie im heimischen Partykeller oder Garten aufzustellen, schien verlockend.
Doch das ehemalige Groschengrab wurde bereits vielerorts durch Parkschein-Automaten oder blaue Parkscheiben ersetzt und die nostalgischen Geräte sind aus dem Straßenbild vielerorts verschwunden.
Weitere Informationen: Deutsches Uhrenmuseum, Robert-Gerwig-Platz1, 78120 Furtwangen