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Aphrodisiaka – anregendes Essen

Aphrodisiaka – anregendes Essen und auf diesem heiklen Terrain herrschen seit jeher mehr Hoffen und Glauben als Wissen. Sicher ist eins: Der Name Aphrodisiaka stammt von Aphrodite, der griechischen Göttin der Liebe, Schönheit und Fruchtbarkeit und in der Türkei steht ihr Tempel. Diese Attribute machten die Menschen ungemein erfindungsreich und regten die Fantasie an.

Kleopatra trank in Essig aufgelöste Perlen. Gratis reichten Bordellbesitzer in England im 16. Jahrhundert ihren Kunden Backpflaumen. Das Repertoire der Stimulanzien erscheint wirr und wahllos, dennoch gibt es einfache Prinzipien.

Aphrodisiaka – anregendes Essen – Perlen oder Pflaumen

Ginseng, Foto: Nguyen Conmg, Pixabay

Perlen, Pflaumen und Ginseng oder vielleicht Prärieauster auch Spanische Nieren genannt. Unter dem Begriff Prärieauster verstehen manche einen leckeren Cocktail, andere Hodenähnliche Fleischstücke zum Grillen und wieder andere die Stierhoden.

Ähnelte etwas den Geschlechtsorganen avancierte es schnell zum Stimulans. Phalluslängliche Fische, Spargel, Bananen oder die an Hoden erinnernde Alraunwurzeln fanden als mächtige Mittel bei Liebesproblemen Verwendung. Zur weiblichen Vulva passen Feigen, Austern oder die geöffnete Papaya. Ähnliches muss Wirkung zeigen, diese Idee steckte wahrscheinlich dahinter.

Beim Ginseng (Kraft Wurz) wiesen Wissenschaftler tatsächlich Stoffe nach, die Vitalität und Ausdauer erhöhten. In Tierversuchen legten Hennen mehr Eier und weibliche Ratten zeigten sich empfänglicher für die Anmache ihrer Rattenmänner und diese ejakulierten häufiger. Toll, beim Menschen leider nicht nachgewiesen.

Liebesäpfel und „penis pepper“

Liebesäpfel oder Tomaten galten als Aprodisiakum

Kamen fremde Pflanzen und Früchte ins Land empfand man die zunächst als exotisch und dichtete ihnen geheimnisvolle Kräfte an. So hießen die ersten Tomaten in Europa „Liebesäpfel„. Ebenso wurde Kakao als so erotisierend betrachtet, dass Mönche und Jungfrauen keinen Kakao trinken durften. Selbst die Süßkartoffel priesen Engländer im 16. Jahrhundert als sexuell stimulierend an. Heute undenkbar.

Austern als Aphrodisiaka

Dieser Gedanke drängt sich bei feurigen Gewürzen schon eher auf. Wegen ihrer sanften oder heftigen Wirkungen, vergleichbar dem Geschlechtsakt, waren Gewürze lange Zeit als Aphrodisiaka begehrt. Curry, Zimt und Pfeffer erregen, lassen das Herz schneller schlagen und können sogar zu Schweißausbrüchen führen. Die Chilisorte Capsicum annum bekam deshalb den Spitznamen „penis pepper“ verpasst. Es soll vorgekommen sein, dass Gefängnisdirektoren und Puritaner ihren Schützlingen solche Gewürze vorenthielten.

Um den Schatz ihrer Jungfräulichkeit zu hüten, waren früher heißmachende Speisen und Getränke für keusche Mädchen tabu.

Trüffel und Casanova

echte Trüffel als Aphrodisiaka, Foto: wikiimages, pixabay

Menschlicher Achselschweiß enthält unter anderem Androstenol, bei Männern mehr als bei Frauen. Ihm werden betörende Wirkungen via Nase nachgesagt.Was beim Menschen noch unklar ist, ist bei Tieren besser erforscht. Sie senden Pheromone als sexuelle Lockstoffe aus und die sollen auch in Petersilie, Stauden- und Knollensellerie, Karotten, Käse und asiatischen Fischsoßen vorkommen.

Das Schweinepheromon Androstenol findet sich in teuren Trüffeln. Die in der Erde wachsenden Pilzknollen verströmen reichlich davon, ebenso wie Eber. Deshalb lassen Trüffelsucher auch Schweinedamen schnüffeln. Was Sauen anturnt, muss für Menschen nicht ebenso gelten. Den Traum schlafloser Nächte mit Trüffelleberwurst becircen zu wollen, ist aussichtslos. In der stecken nur geschmacklose, billige Pilze aus der Trüffelfamilie.

Casanova übernachtete in Wolfenbüttel

Echte Trüffel, Austern oder Champagner und natürlich sein eigener Charme verhalf Giacomo Casanova zu erotischen Abenteuern. Übrigens: Seine Fans begingen im Juni 2018 den 220. Todestag. 

Auch Brillat-Savarin, ein französischer Feinschmecker, machte vor über 100 Jahren so seine Erfahrungen mit Trüffeln. Sein Urteil: „Die Trüffel ist kein positives Erotikon. Bei bestimmten Gelegenheiten kann sie aber Frauen nachgiebiger machen und die Männer feuriger.“ Anders ausgedrückt: Aphrodisiaka im Essen allein genügen nicht, das Ambiente, ein Dinner für zwei bei Kerzenlicht und kuscheliger Musik sind sinnlich.

Schokolade vermittelt auch Glücksgefühle

Oder ein Stück Schokolade, die enthält nämlich das Glückshormon Phenylethylalanin, dass zwar nicht aphrodisierend wirkt, aber zumindest für Genuss und gute Stimmung sorgt. 

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