Tulpen kamen aus Kasachstan und verbreiteten sich über die Jahrhunderte über die ganze Welt. Einen großen Anteil daran hatte das Osmanische Reich und sie integrierten einen Teil des Landes in ihr Reich. Die Eroberer durchstreiften das Land und in den Bergen fanden sie die bislang unbekannten Blumen und nahmen sie kurzerhand mit.
Der Sultan Süleyman der Erste lernte die Blume kennen und pflanzte sie in seine Palastgärten in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Jedes Jahr zur Tulpenblüte gab der Sultan ein großes Fest und so verbreitete sich die Tulpe rasch in der Bevölkerung.
Zudem verschenkte der Herrscher Tulpenzwiebeln an Botschafter und Staatsgäste und die unscheinbare Zwiebel verbreitete sich über Europa. Die Nordländer fanden Gefallen an der braunen Zwiebel, die nach winterlichem Frost im Frühling in satten Farben erblühte.
Tulpen kamen aus Kasachstan und woher kam der Name
Woran erinnert die Blüte der Tulpen ganz stark? Ja richtig, an Turbane, die die Osmanen damals trugen und das auch in bunten Farben. Die Tulpe soll tatsächlich ihren Namen vom türkischen Wort für Turbantuch „tülbent“ haben. Später entstand daraus das uns bekannte Wort Tulpe.
Die Blume war so beliebt und begehrt und so kam es in den Niederlanden im 17. Jahrhundert sogar zum Tulpenwahn oder Tulpenmanie, der mit dem ersten Börsencrash endete. Jeder StudentIn der Betriebswirtschaft und Volkswirtschaft muss sich damit in den ersten Vorlesungen beschäftigen.
Türken schätzen die Blume nach wie vor und in Istanbul blühen noch heute jedes Jahr im Frühling Millionen von Tulpen. Besonders auch im Topkapi-Palast, in dem der Sultan residierte, blühen im Frühjahr unzählige Tulpen. Doch nicht nur das, auch in den Kacheln, mit der die Wände so kunstvoll verkleidet sind, strecken Tulpen ihre Blütenkelche in die Höhe.
Nach wie vor ist die Tulpe eine überaus beliebte Blume, die im ausklingenden Winter Farbe in die Natur und als Schnittblume in die Wohnzimmer bringt.
Weitere Informationen: Amsterdam Tulip Museum, Prinsengracht 116, 1015 EA Amsterdam, Netherlands
Museum de Zwarte Tulp, Heereweg 219, 2161 BGF Lisse, geöffnet Dienstag bis Sonntag von 13.00 bis 17.00 Uhr
In der Nähe ist der bekannte Keukenhof, der größte Tulpengarten der Welt, in dem im Frühjahr Millionen von Tulpen blühen. https://www.keukenhof.nl
Für die beiden Tulpen-Fotos danke ich dem Keukenhof.