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Istanbul – Topkapi

Topkapi Sarayi Müsezi ist der ehemalige Sultanspalast mit Harem. Als Herrscher-Residenz wurde er Anfang des 20. Jahrhunderts aufgeben und in ein Museum umgewandelt. Die Pracht des Osmanischen Reiches zu sehen, ist für jeden Istanbul-Besucher Pflicht. Auch schon Anfang Mai strömen viele Menschen an die Museums-Kassen. Es ist voll. Mit der beschaulichen Ruhe der vorangegangen Sehenswürdigkeiten ist nun Schluss. Jährlich kommen 4,7 Millionen Menschen aus der ganzen Welt, um einmal im Topkapi gewesen zu sein. So auch wir. Es regnet ungemütlich. Kein Problem, die Straßenhändler zaubern bunte Regenschirme hervor.

Istanbul – Topkapi – leben und herrschen

istanbul-topkapi, Trolley-Tourist.deGleich am Tor zum Palastgelände sind Nischen. Dort sind Menschen zur Abschreckung aufgehängt worden. Der Topkapi-Palast ist ein grünes Areal mit vielen ein- oder zweistöckigen Gebäuden aus Marmor. Zur Tulpenzeit sind die Blumen-Beete voller farbenprächtiger Tulpen. Diese Blume stammt zwar nicht aus der Türkei, wurde aber von den Palast-Gärtnern weitergezüchtet. Das Tulpenmotiv kehrt auf Kacheln, in Stoffmustern und nicht zuletzt in der Form der Teegläser beständig wieder.

Im Topkapi-Palast wohnten 5000 Menschen – Verwaltung, Herrscher-Familie, Personal, Gerichte, Wächter. Es gibt keine Gräber innerhalb der Palastmauern. Tote wurden vor den Toren beerdigt. Tote gab es mehr als genug, denn mehrere Male brannte es. Brandherde könnten die Küchen gewesen sein. Denn für das leibliche Wohl der Palastbewohner sorgten 20 Küchen. Janitscharen (Elite-Soldaten), Harem, Herrscher und Bedienstete erhielten separates Essen. Um den Sultan vor vergiftetem Essen istanbul-topkapi-decke, Trolley-Tourist.dezu schützen, mussten 15 Personen vorkosten. Dieses Prozedere und ein 80-Gänge-Menü dauerten den ganzen Tag. Die Speisen stammten aus den vielen Provinzen des Reiches. Abgesandte brachten Rezepte mit und in den Palastküchen verfeinerten Köche die Gerichte. An Gewürzen und exotischen Lebensmitteln herrschte kein Mangel, denn in Konstantinopel trafen sich die Handelswege für Seide, Stoffe, Edelsteine, Diamanten, Gold, Silber und seltenen Hölzern.

Die Schätze der Sultane sind in einzelnen Räumen untergebracht. Viel Geduld ist erforderlich, denn vor jedem Raum bilden sich Warteschlangen. Wer müde Beine hat, setzt sich auf eine Bank und beobachtet unauffällig die Menschenschlange – sehr interessant. Fotografieren ist in den Schatzzimmern verboten. Präsentiert ist nur ein kleiner Teil der erhaltenen Kostbarkeiten.

Harem – leben und dienen

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Hof im Harem

Die Besichtigung des Harems kostet Extra-Eintrittsgeld. Im Harem wohnten 300 Frauen und Kinder inklusive Diener. Dafür erscheint es sehr eng und nicht sonderlich erstrebenswert, sein Leben hier zu verbringen. Schwarze Eunuchen hielten Wache. Als „geraubte“ Jungfrauen kamen Mädchen in den Harem und erhielten Erziehung und Ausbildung. Für gute „Dienste“ oder einen Sohn bekamen die Frauen Schmuck geschenkt. Für damalige Verhältnisse war es ein gutes und sicheres Leben mit genügend Essen. Das war nicht selbstverständlich. Gut erzogene Harems-Mädchen und Sultans-Töchter wurden gerne von hohen Würdenträgern geheiratet. Reiche, osmanische Familien gaben allerdings ihre Töchter nicht in den Harem.

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Harem: Fenster und Decke

Die Söhne des Sultans lebten einige Jahre bei der Mutter im Harem. Es ist auch von einem Käfig zur Aufbewahrung der Sultanssöhne zu lesen. Wurde ein neuer Sultan gebraucht, war Vorrat vorhanden. Die Regierungsgeschäfte für den debilen Sultan übernahmen die Mutter oder Hofbeamte. Im Topkapi-Shop gibt es ein Buch zum Thema „Leben im Harem“ zu kaufen.

Die Räume des Harems sind aufwendig ausgestattet – Marmor, wertvolle, bunte Kacheln mit traumhaften Mustern, Teppiche, Vorhänge, Kissen und kunstvolle Holzarbeiten an Türen und Fenstern.Ein Besuchlohnt sich allemal. Wer will schon ins Flugzeug steigen, ohne im Topkapi gewesen zu sein.

Mittagessen

So viele Eindrücke machen hungrig. Beim Topkapi-Ausgang Richtung Sultanahmet Parki an der Divanyolu Caddesi ist das „Sultanahmet Köftecisi“ – ein Erlebnis. Die Spezialität sind Fleichbällchen oder Köfte. Nichts besonderes in der Türkei, aber die sind speziell zubereitet. Das Reihenhaus liegt seit 94 Jahren an einer lebhaften Straße. Bis unter die Decke steckt es voller Tische, Stühle, bienenfleißiger Kellner und natürlich Gästen. Einen Tisch brauchen Hungrige nicht selber suchen. Gleich am Eingang wird der Gast in Empfang genommen und weiter geleitet zu einem freien Platz. Der kann schon mal in der zweiten, dritten Etage oder im Anbau liegen. Dann heißt es, das enge Treppenhaus erklimmen. Groß ist die Auswahl nicht, aber Besucher kommen wegen der Köfte her und das junge Leute und Touristen gleichermaßen. Die Gerichte sind preisgünstig und der Service ist mehr als flott und aufmerksam. www.sultanahmetkoftesi.com

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