Observatorium des Ulugh Beg liegt vor der sagenhaften Stadt Samarkand in Usbekistan. Der Timuriden-Fürst Ulugh Beg (1394-1449) lebte und herrschte in Samarkand im 15. Jahrhundert. Bekannt machten ihn sein Interesse für Mathematik und Astronomie und sein dramatisches Ende. Er schuf ein Observatorium für sich und seine angestellten Wissenschaftler. Die Anlagen wurden aufwendig in den Felsengrund getrieben. Ulugh Beg organisierte und hielt hier Vorträge über neue wegweisenden Entdeckungen. Standesgemäß war die Anlage mit Marmorplatten und Kacheln teuer ausgestattet. Kleine Messgeräte waren aus Gold.
Durch Nachfolgestreitigkeiten wurde er durch Enthauptung ermordet und gilt heute als Märtyrer. Nach seinem Tod vertrieben Soldaten die Wissenschaftler, zerstörten die Papiere und schütteten die Sternwarte kurzerhand zu. Sie geriet in Vergessenheit. Ein russischer Archäologe fand Aufzeichnungen mit einem Plan und grub 1908 die Anlage wieder aus.
Observatorium des Ulugh Beg – messen, aufschreiben, teilen
Fachleute wiesen nach, dass die Geräte sehr genaue Messungen ergaben und ihrer Zeit weit voraus waren. Die ausgegrabenen, großen, steinernen Messinstrumente, sind wieder hergerichtet und zu besichtigen. Ein gut gestaltetes, umfassendes Museum gibt Aufschluss über die Instrumente und die Ergebnisse der Messungen. So entdeckte Ulugh Beg unter anderem 1018 Sterne, hielt die Mondzyklen fest, errechnete die genaue Dauer einer Schwangerschaft und befasste sich mit den Tierkreiszeichen. Bei seinen Konferenzen schenkte er Wein aus, welches den konservativen, islamischen Führern nicht passte. Die waren wohl gemeinsam mit seinen Söhnen verantwortlich für die Ermordung des herausragenden Wissenschaftlers. Heutige Wissenschaftler benannten nach ihm zu Ehren einen Asteroiden und einen Mondkrater.
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