Laos und die Dörfer oder Land und Leute. Bereist man ein Land sind immer auch ganz einfache Dinge sehr interessant. So zum Beispiel der Besuch in einem Bauerdorf. Auf dem Weg von Luang Prabang nach Vang Vieng wird ein Stopp gemacht. Die Dorfbewohner sind daran gewöhnt, dass Touristen ihr Dorf besuchen. Es liegt direkt an der Hauptstraße. Doch irgendwie es ist komisch, einfach so in das Alltagsleben in ein Dorf einer Minderheit einzudringen. Beim Gang auf der Dorfstraße bleibt das peinliche Gefühl des Eindringens nicht aus.
In dem Dorf steht auf dem Dorfplatz ein großes silbernes Auto mit einem blauen Kennzeichen und weißer Schrift. Das ist ein Auto von einem Parteifunktionär, der dem Dorf einen Besuch abstattet. Nach einer freundlichen Stippvisite sieht es nicht aus. Sehr ungewöhnlich, denn die Männer des Ortes sitzen auf dem Platz und warten scheinbar. Sie müssen einzeln ins Gemeindehaus zum Funktionär zum Rapport. Sonst wären die Männer in den Wäldern oder auf den Feldern. Eine gewisse Spannung ist zu spüren. Jetzt fällt es auf, die Häuser haben alle eine Plakette mit Namen und Nummer. Die Partei regiert und hat auch das Leben in den Dörfern unter Kontrolle. Für den Besuch sind die Sandwege und Plätze gefegt und aufgeräumt. Auch direkt vor den Wohnhäusern sieht es tipptopp aus. Die Dörfer verfügen über Strom.
Laos und die Dörfer – Regentonnen und freilaufende Schweine
Die Frauen und kleinen Kinder gehen ihren Tätigkeiten nach. Hinter den Hüten sind Kochtöpfe zu sehen. Eine Frau hat Waschtag und lässt sich auch von dem Besuch des Funktionärs darin nicht beirren. Ist ohnehin Männersache. An den Ecken der einfachen Holzhütten stehen Tonnen. Darin wird das Regenwasser aufgefangen. Schulkinder sind nicht zu entdecken. Haustiere laufen zwischen den Hütten herum und suchen sich fressbares oder säugen ihre Ferkel. Zwischen den Hütten stehen Bäume, so zum Beispiel ein schattiger Baum, an dem pralle Jackfrüchte hängen. Die nächste Mahlzeit ist gesichert. Ein hohes Gatte fällt auf. Darin wächst langes Gras oder ist das vielleicht Reis. Auf alle Fälle schützt das Gatter vor immer hungrigen Haustieren und nachts vor Wildtieren. Der winzige Dorfladen hat seine Läden geöffnete und seine Waren ausgelegt, ein paar Weißkohlköpfe und einige Beutel mit Knabberzeug. Vor dem Eingang zum Laden stehen bunte Schuhe. Ins Geschäft geht man wohl barfuß. Die Schuhe sind klein, sollten Kinder die beste Kundschaft sein?
Pingback: Datscha, Datschen, Wochenende in Russland auf dem Land, Ex-DDR