Datscha und das Relaxen in Russland sowie in der ehemaligen DDR war und ist weit verbreitet. Auch Datsche genannt ist damit ein Schreberhaus, Garten- oder Wochenendhaus gemeint. In Sowjetzeiten verfügten etwa 85 Prozent der Russen über eine Datscha. Die Grundstücke sind etwa 600 Quadratmeter groß. Früher standen auf allen die gleichen Häuschen. Heute dagegen sehen die Häuser sehr unterschiedlich aus. Es wurde Gemüse und Obst zur Selbstversorgung angebaut und half den Menschen in Zeiten der Lebensmittelknappheit über die Runden zu kommen.
Seit der Wende gehören den Besitzern das Haus und das Grundstück komplett. Manche verkauften ihre Datschen. Andere nutzten sie heute als Freizeitrefugium oder wohnen dort. Oder die Großeltern bleiben dort ganz wohnen und die Enkel besuchen sie in den langen Sommerferien.
Datscha und das Relaxen in Russland
Anfangs waren Datschen Geschenke von Fürsten oder Zaren an treue Untergebene. Doch nach der Oktoberrevolution nahmen Stadtbewohner brachliegende Parzellen in Besitz. Später wurden die Datschen dann vereinheitlicht.
Heute sind manche von ihnen statt aus Holz mit Steinen gebaut, meist im Eigenbau. Um größere Städte befindet sich ein Ring von Datschen. In der Regel sind sie zwanzig und mehr Kilometer von der Stadt entfernt. Am Wochenende sind in der Metro Familien mit Sack und Pack zu sehen, die zu ihren Datschen pilgern. Verständlich, denn die meisten Familien wohnen beengt in Etagenwohnungen. Auf diese Weise beschaffen sie sich in ihren Gärten Luft und Freiräume.
Doch eine solche Ferienhauskultur gibt es nicht nur in Russland, sondern auch in anderen Ländern, wie Tschechien, Norwegen, Schweden oder Finnland.
Nichtsdestotrotz stammt das Wort Datscha aus der russischen Sprache und wurde ins Deutsche übernommen. In Leipzig gibt es sogar ein Kleingarten-Museum. Das zeigt die Entwicklungen der Datschen und Kleingärten.
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