Kuckucksbähnel im Pfälzerwald würde die Deutsche Bundesbahn einen ihrer Züge so nennen? Wohl kaum. Dabei heißt diese Bahn und Bahnstrecke von Neustadt an der Weinstraße bis nach Elmstein, tief im Pfälzerwald, der zum deutschen Teil des UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gehört, schon seit ihres Bestehens so. Die Menschen, die sie benutzten, gaben ihr diesen klangvollen Namen.
Heute ist die Bahnstrecke mit historischen Zügen nur noch an den Wochenenden in Betrieb und wird von Ehrenamtlichen des Eisenbahnmuseums Neustadt gepflegt. Und das muss sie auch, denn sie ist inzwischen über 100 Jahre alt. Damals diente sie dem Personenverkehr von und zu den Fabriken im Neustädter Tal und dem Holztransport – eine wichtige Lebensader.
Kuckucksbähnel im Pfälzerwald ist eine Museumseisenbahn
Heute fährt das Kuckucksbähnel jeweils sonntags um 10.45 Uhr vom Neustädter Bahnhof los und ist um 12.01 Uhr bei der Endstation Elmstein. Bei unserem Besuch waren die Abteile gut gefüllt. An den Stationen unterwegs können Bahnreisende aussteigen oder zusteigen. Das wird gern genutzt, um im Pfälzerwald spazieren zu gehen, zu wandern oder mit dem Rad zu fahren. Unterwegs sind Gaststätten, die für die Verpflegung sorgen.
Es gibt auch zahlreiche Sonderfahrten mit dem beliebten Kuckucksbähnel. Während der Zug durch die schöne Landschaft dampft, können sich die Fahrgäste einer Weinprobe widmen, den Nikolaus erleben oder einer Musikband hören.
Und der Zug fährt wie in alten Zeiten. Unter dem Umweltaspekt gesehen, natürlich völlig unmöglich, dass ein Zug heute noch mit Kohle befeuert wird und seinen Qualm in die Wälder bläst. Aber bei der historischen Bahn wird gern eine Ausnahme gemacht und die Fahrgäste stört es anscheinend ebenso wenig.
Von Hutnadeln und Spucke
Während der Fahrt lässt sich der Komfort des früheren Bahnfahrens gut nachempfinden. Die Bahnfahrer sitzen auf harten Holzbänken, es gibt keine Heizung und die Zugtoilette ist zwar vorhanden, aber dürftig. Aber dennoch bereitet eine solche Bahnfahrt viel Spaß. Da kommt der Schaffner in einer originalen Uniform und knipst den Fahrschein. Ganz so wie es der eine oder andere noch von früher kennt. Wer möchte kann dem Helfer des Lokführers beim Schaufeln der Kohle helfen.
Auch sind an den Hinweisschildern die Probleme und die Eigenheiten der Fahrgäste zu erkennen, wie „Nicht auf den Boden spucken“ oder „Ungeschützte Hutnadeln verboten„.
Weitere Informationen:
www.eisenbahnmuseum-neustadt.de