Eine indische Hochzeit ist etwas ganz besonderes. Mitgift und das Hochzeitsfest richten die Brauteltern aus. Es wird nicht in den Tempeln geheiratet. Aber Brahmanen werden meist hinzugezogen. Eine pompöse Hochzeit kann den Brautvater schnell 50.000 – 100.000 Euro kosten. Oft werden Kredite aufgenommen. Manche Brautväter machen nach der Hochzeit pleite. Die gereichten Süßigkeiten werden auch mit Blattgold belegt. Die zahlreichen Verwandten müssen aber für ihre Unterkunft selber bezahlen. Der Brautvater bezahlt für die Brauteltern und das Brautpaar sämtliche Kosten, die bei der Feier anfallen.
Indische Hochzeitsfeier
Hochzeits-Saris sind oft rot und die Braut ist mit Schmuck behängt. Die Hochzeitsfeier, die sich über zwei Tage erstrecken kann, ist eine Steh- und Sitzparty. Es gibt keinen Tanz. Männer trinken Alkohol und Frauen Wasser oder Saft. In Rajasthan trägt der Bräutigam einen roten Turban und reitet auf einem über und über geschmücktem Pferd zum Hochzeitsort. Die männlichen Gäste tragen ebenso einen roten Turban. Die Frauen tragen ihre schönsten Saris und schreiten zum Hochzeitszelt. Manchmal läuft eine Kapelle mit im Zug.
Die Feier findet oft in einem prächtigen Hochzeit-Zelt statt. Wegen der Größe der Hochzeiten sind sonst die vielen Gäste kaum unterzubringen. Frauen nehmen den Namen des Ehemannes an. Scheidungen sind extrem selten. Das bringt Schande über die Frau und ihre Kinder.
Arrangierte Ehen
Uneheliches Zusammenleben ist nicht erwünscht. In den großen Städten ist es manchen Vermietern egal und vermieten Wohnungen an unverheiratete Paare. Städtische Paare heirateten oft später als es früher üblich war. Durch Studium und Beruf verschiebt sich die Familiengründung. In den Metropolen sind junge Menschen unabhängiger von ihren Familien. Sie suchen ihre Partner selbstständig. Ehen werden dort nicht mehr von den Eltern arrangiert. In ländlichen, konservativen Landstrichen oder bei strenggläubigen Hindus gibt es dagegen oft noch die arrangierten Ehen. Für erste Kontakte und Kennenlernen zwischen den Familien wird zum Teil der Tempel als neutraler Ort gewählt.