Eine organisierte Bootsfahrt im Mekong-Delta hat allerlei interessante Höhepunkte parat. Als erstes geht es mit dem Motor-Boot aus Holz über einen breiten Arm des Mekongs zum weiter entfernten Ufer. Insel oder Halbinsel lässt sich in dem Mekong-Delta kaum sagen. Jedenfalls spazieren wir durch das Gebüsch und sehen viele exotische Pflanzen wie Bananen, Kakao, Lotus oder Jackfrucht. Wir kommen an eine Station, an der Kokosnüsse verarbeitet werden. Mit einem einfachen, aber wirkungsvollen Gerät werden die Kokosnüsse geöffnet und das nussige Innere heraus gekratzt. Dort werden auch aus den Kokosnüssen Bonbons hergestellt. Einige fleißige Arbeiter und Arbeiterinnen sitzen an einem blechernen Tisch im Schatten und wickeln die fertigen Bonbons in Papier und in Pakete.
„Freilichtmuseum“ im Mekong-Delta
Weiter geht es unter fremden Pflanzen auf einem befestigen Weg zu einer Reispapier-Bäckerin. Dünner Teig wird auf eine heiße Platte gegossen, kurz gebacken und auf einer geflochtenen Matte zum Trocknen und Auskühlen gelegt. die Frau sitzt geduldig an ihrem Ofen und backt, dabei ist schon sehr warm.
Weiter auf dem Rundgang ist ein Café. Dort gibt es ein Glas Tee mit Honig und Limettensaft und dazu ein paar aufgeschnittene Früchte. Es kann köstliche Papaya, die unbekannte, weiße Milchfrucht, Jackfrucht, Mango, Ananas gekostet werden. Dazu gibt es ein Tellerchen mit Salz, darin stippt man die Obststücke und isst sie anschließend. Bei Hitze und viel Schwitzen ist das genau die richtige Erfrischung. Am Weg steht ein Baum mit Rosenäpfeln, eine frische, rote Frucht. Die Frucht ist sehr empfindlich, deshalb ist sie auf Märkten kaum zu finden.
Es geht weiter. Nach einer Weile kommt ein Restaurant. Eine längere Pause mit einem ausgiebigen Mittagessen ist vorbereitet. Es stehen sogenannte Ballkuchen auf dem Tisch, die sind aus Reismilch und Reismehl. Zerschnitten ist das eine leckere süße Nachspeie. Erstaunlich ist auch der gebackene Elefantenohrenfisch. Er steht senkrecht in einem Holzgestell und die Schuppen kringeln sich. Sieht sehr ungewöhnlich aus, er schmeckt wunderbar.
Bootsfahrt im Mekong-Delta
Noch schnell der obligatorische Gang zu den Toiletten. Wichtig zu wissen: Nu heißt Herren und Nam Frauen. Mit einer Kutschfahrt geht es durch das Dorf zurück zum Anleger. Um die Grundstücke mit Steinhaus und Garten sind Erdwälle angehäuft. Es ist nur eine sandige Straße. In der Regenzeit steht hier wahrscheinlich das Wasser, wo es jetzt knochentrocken ist. Von dem kleinen Anleger geht es mit schmalen Holz-Booten zum großen Schiff. Das Rudern mit einem Ruder ist Frauenarbeit. Uns begegnen unterwegs auch nur Frauen, die wahrscheinlich vom Markt kommen. Zurück geht es mit dem größeren Motorboot an einer Werft, an Fischern und großen, angemalten Schiffen vorbei. Sehr interessanter Ausflug.