Abseits des touristischen Rummels gibt es der nahen und weiteren Umgebung Antalyas allerlei Sehenswertes zu entdecken. Überhaupt sind die ganze Küste entlang auf der Landkarte viele Pünktchen für archäologische Sehenswürdigkeiten markiert. An den gut ausgeschilderten Straßen weisen braune Schilder darauf hin. An den vielen historischen Orten ist zu erkennen, wie begehrt der Küstenstreifen bei den jeweils herrschenden Völkern war. Verständlich, denn Klima, fruchtbares Land, Fischreichtum, genügend Steine aus dem Taurus-Gebirge für den Städtebau und den Zugang zum Mittelmeer
boten ideale Lebens- und Handelsbedingungen. Von Antalya aus warten Sehenswürdigkeiten im Norden, Osten und Süden weg von ausgetretenen Touristenpfaden auf einen Besuch. Auf der Internetseite des Antalya Museum http://www.antalyamuzesi.gov.tr/en/ruins sind Informationen und Wegbeschreibungen zu den historischen Stätten zu finden. Einheitliche Öffnungszeiten: April bis Oktober 9.00 bis 19.00 Uhr, November bis März von 8.30 bis 17.00 Uhr.
Wasserfälle in Antalyas Umgebung
Der Untere Düden Wasserfall (Karpuzkaldiran Şelalesi) ist 30 Meter hoch. Die Wassermassen rauschen über die Felsen hinunter. Der Wasserfall ist in der Nähe von Lara an der alten Küstenstraße. Der Obere Düden Wasserfall liegt etwas weiter entfernt Richtung Kemer in einem Park. Parks in Taurus-Gebirge liegen höher als die Küstenregionen und versprechen anb heißen Sommertagen Abkühlung. Einheimische genießen ihre Freizeit gerne in solchen Parks und picknicken und grillen. Die Kursunlu Wasserfälle in über Belek/Manavgat zu erreichen. Zum Manavgat Wasserfall geht es aus dem Zentrum von Manavgat den Hinweisschildern nach.
Pamukkale
Termessos
Karain Höhle
In den prähistorischen Tropfstein-Höhlen in der Nähe von Yagca Köyü und Perge wurden steinzeitliche Steinwerkzeuge, Knochen und Zähne von Neandertalern und Homo sapiens durch Zufall entdeckt. Der Eingang liegt etwa 100 Meter und erfordert gute Schuhe und sportliche Kondition. Ausgrabungen und Forschungen zeigten, dass diese Höhle über 200.000 Jahre bewohnt war. Im kleinen angebauten Museum können Fundstücke besichtigt werden. Doch ein Großteil der Funde befindet sich im Antalya Museum.
http://whc.unesco.org/en/tentativelists/666/
Perge
Aspendos
Aspendos gehörte zum Königreich Pergamon. Alexander dem Großen versuchte die Stadt zuerst zu widerstehen, musste dann aber Tribut bezahlen. Unter den Römern entwickelte es sich zueiner bedeutenden Handelsstadt. Davon zeugen noch heute das römische Theater mit 12.000 Sitzplätzen. Bei einem persönlichen Besuch von Kemal Atatürk veranlasste er die Restaurierung. Das Aquädukt mit Wasser-Zuleitung und einem Abfluss-System ist recht modern. Die Grabungen sind noc h nicht beendet. Archäologen wollen noch mehr aus der griechischen Zeit herausfinden. Das Theater mit Bühnenhaus war noch relativ gut erhalten, so dass heute Opern- und Ballett-Aufführungen hier stattfinden. Gäste waren unter anderem Lucia Pavarotti, Jose Carreras und die deutsche Show „Wetten, dass..?
Phaselis Ruinen
Die Phaselis Ruinenliegen südlich von Antalya und sind etwa 690 v. Chr. entstanden. Phaselis erstreckt sich über eine Halbinsel. Deshalb verfügte die Stadt über drei Häfen. Darüber wurde reger Handel getrieben und verhalf der Stadt zu ungewöhnlichem Reichstum. Die Herrscher wechselten, doch die Bedeutung der Stadt blieb. Alexander der Große soll bei seiner Ankunft eine goldene Krone geschenkt bekommen haben. Auch der römische Emperator Hadrian besuchte die Stadt. Das lässt die damalige Bedeutung der Stadt ermessen. Einige Erdbeben zerstörten Teile der Stadt und wurden wieder aufgebaut. Doch nach dem verheerenden Erdbeben im 1200 Jahrhundert und Einfällen von Piraten und Arabern verlor Phaselis seine Bedeutung.
Heute sind noch Reste der römischen und byzantinischen Ära zu sehen – drei Agoras, das Theater, der nördliche Hafen, die 20 Meter breite Pracht-Straße zwischen Agora und Theater, ein Tempel, eine kleine Kirche, Bäder, ein Mausoleum und Aquädukte.
Olympos Ruinen
Die antike Stadt liegt in der Nähe von Kumluca am Fuße des Bergs Tahtali Dagi im Nationalpark. Olympos war eine reiche Handelsstadt, berühmt jedoch als Kultstätte zu Ehren des „Gottes des Feuers“, dem späteren römischen Gott „Vulcanus“. Durch das „ewige Feuer“ nahe Olympos bot sich diese Verehrung an. Noch heute ist dort ein seltenes Naturphänomen zu beobachten. Am Hang schlagen an mehreren Stellen Flammen heraus. Es gibt zwei solcher Feuerorte, die nur knapp einen Kilometer auseinander liegen. Es treten Gase aus dem Felsgestein, die heute eher auf kleiner Flamme verbrennen. Früher sollen größere Flammen den Seefahrern als Orientierungspunkte gedient haben. Die Stadt Olympos war dadurch auch ein leichtes Opfer für Piraten. 300 Meer östlich von Olympos ist ein außergewöhnlicher Strand. Hier legen die seltenen Karett-Schildkröten ihre Eier in den Sand.
Arykanda Ruinen
Die historische Stadt Arykanda in der Nähe von Finike gehen Siedlungsspuren bis ins 2000 v. Chr. zurück. Die Ruinen sind allerdings aus der römischer Zeit. Sie liegt an einem Steilhang auf etwa 700 Meter Höhe und bietet einen unvergleichlichen Blick auf Berge und Tal. Theater, Zisternen, Agora, Stadion, Tempel, Friedhof, christliche Kirchen, Bäder ist alles in Resten auf der weitläufigen Anlage erhalten. Zum Teil sind es aufwendig ausgestattete Häuser und öffentliche Gebäude. Immer wieder schön anzusehen sind Fußboden-Mosaike. Den Bewohnern wurde nachgesagt, dass sie über ihre Verhältnisse lebten. Vielleicht ging die Stadt dann doch pleite, denn was letztendlich ihren Untergang bewirkte ist nicht bekannt.
Saint Nicolas Museum
Nikolaus war im 4. Jahrhundert der Bischof der Stadt Myra. Er wurde heilig gesprochen und ist der Schutzheilige der Fischer und Kinder, Bäcker, Brauer und Bräute. Also allgemein beliebt wie heute. Die Stadt Myra war der Pilgerort zum Heiligen Nikolaus. Die russisch-orthodoxe Kirche stiftete eine Nikolausstatue, die in Demre steht. Die Gebeine des Heiligen Nikolaus setzten seine Anhänger in seiner Kirche bei. Obwohl Araber die Kirche zerstörten, geschah den Gebeinen nichts. Doch Italiener beanspruchten den Heiligen und brachten die Reliquen 1087 ins italienische Bari. Auch Freiburg in Deutschland und Neapel in Italien sollen Knochen von dem verehrten Heiligen besitzen. Ein russischer Fürst veranlasste im 19. Jahrhundert den Wiederaufbau der St. Nikolaus Kirche in Demre. Sie ist heute ein Museum. Es ist schon eigenartig, im Norden Europas ist die Weihnachtszeit ohne Nikoklaus undenkbar. Dabei stammt er aus Myra am Mittelmeer.
Myra Ruinen
bei Demre wurden im 5. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Monumentale Hausgräber und Skulpturen sind in den Felsen geschlagen. Theater, Markplätze und Wasserleitung auas dem Gebirge vervollständig die Stadt. Sie war Umschlagplatz für Weihrauch, der von Ägypten ins christliche Konstantinopel geliefert wurde. Heiße Schwefelquellen galten als heilig und zogen viele Menschen an.
Simena Ruinen
Südlich von Phaselis nahe Demre liegt eine weitere Stätte von historischer Bedeutung. Es ist der Ort Kaleköy auf die Überreste der historischen Stadt gebaut. Der Ort ist nur über einen Fußweg oder mit dem Boot zu erreichen. Simena erlangte nie die Bedeutung der Nachbarstädte. Es hat auch nur ein winziges Theater mit nur 700 Sitzplätzen. Es sind nur wenige Ruinen erhalten und sichtbar. Aber ein steinerner Sarkophag im Wasser wirkt schon mysteriös. Der kleine Ort wird von einer Kreuzfahrer-Burg des Ritterordens der Johanniter überragt.
Xanthos Ruinen
Weiter die Küstenstraßegeht es zur Stadt Kinik. In der Nähe liegen die Xanthos und die Letoon Ruinen. Letton ist der Heilige Bezirk mit Tempeln von Xanthos. Gemeinsam gehören sie zum UNESCO–Weltkulturerbe. Sie stehen unter Schutz, weil Gräber und Sarkophage noch sehr gut erhaltene Reliefs und Skulpuren aufweisen. Viele herausragende Schätze sind von Ausgräbern im 19. Jahrhundert ins Britische Museum in London gebracht worden. Die Städte sind wahrscheinlich um 1300 v. Chr. entstanden. Sie erlebten eine wechselvolle Geschichte mit Zerstörungen, neue Herrschern und Kriegen. Im 8. Jahrhundert n. Chr. überstanden die Städte die ständigen Überfälle der Araber nicht. Die Orte wurden zu kleinen, unbedeutenden Nestern.