klosterpforte

Kloster Walsrode in der Lüneburger Heide

Kloster Walsrode in der Lüneburger Heide blickt auf eine 1000-jährige Geschichte zurück. Es ist mitten im Städtchen Walsrode mit dem berühmten Vogelpark Walsrode zu finden. Lärmt draußen noch der Straßenverkehr der Altstadt ist es hinter der Pforte beschaulich ruhig. Die Wohn-, Wirtschaftsgebäude und Kapelle liegen in einem weitläufigen Park. Ein alter Ziehbrunnen zeugt vom damaligen Wirtschaften und Leben der adligen Nonnen.   

Interessant für Pilger ist das Kloster Walsrode und es liegt am Jacobus-Weg der Lüneburger Heide. Hier befindet sich auch eine Pilgerherberge. In der Kapelle liegen Pilgerpässe und der Stempel.

Kloster Walsrode in der Lüneburger Heide ist heute ein Damenstift

Kloster Walsrode ind er Lüneburger Heide – Hof

Früher nur von adligen Damen bewohnt, sind seit 1980 auch bürgerliche Klosterdamen als Äbtissinnen möglich. Heute ist es ein evangelisches Damenstift.

986 von einem gräflichen Ehepaar wahrscheinlich für die Tochter, die als Äbtissin eingesetzt wurde, gegründet. Das Kloster erlebte eine wechselvolle Geschichte. 1482 brannte es samt Urkunden, Kunstschätzen und Ausstattung durch einen Blitzschlag komplett ab. Den Aufbau ermöglichten Spenden der adligen Familien und der Landesherren.

Wohnungen im Kloster Walsrode

Im 16. Jahrhundert vollzog der Landesfürst die Wende vom katholischen zum lutherischen Bekenntnis. Diese Veränderungen gingen am Kloster nicht spurlos vorbei und die Nonnen mussten sich gezwungenermaßen umorientieren. Weiterhin blieb das Kloster den adligen Töchtern vorbehalten und das im Gegensatz zu den anderen Klöstern des Lüneburger Raums.

Schief aber das Dach hält

Der nächste Schicksalsschlag erlitt das Kloster durch napoleonische Soldaten und die besetzten es, plünderten und vertrieben die Klosterdamen. Doch nachdem die Soldaten abgezogen waren, kehrten sie wieder zurück und bauten Zerstörtes wieder auf.

Kloster Walsrode ist über 1000 Jahre alt

Fortan widmeten sich die Klosterdamen auch sozialen Bereichen. So gründete eine Priorin das erste Krankenhaus der Stadt mit immerhin sechs Betten. Auch eine Schule für Mädchen befand sich in den Klostermauern.

Das moderne Kloster

Schuppen und alter Ziehbrunnen

Da stellt sich gleich die Frage: Kann ein Kloster überhaupt modern sein? Die Konventualinnen werden darauf antworten: Und ob!

Die Frauen sind freiwillig im Kloster und müssen für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen. Sie wohnen und helfen bei den Gemeinschaftsaufgaben wie in einer Wohngemeinschaft und die sind vielfältig. Das Kloster muss auch zum Unterhalt des Areals etwas beitragen und das geschieht durch ein reges Kulturleben mit zahlreichen Veranstaltungen und Führungen.

Kloster Walsrode ist ein evangelisches Damenstift

Manche der Klosterdamen arbeiten noch und widmen ihre Freizeit den klösterlichen Pflichten. Bei besonderen Festen legen sie ihre schwarze Tracht mit weißer Schürze und Kopfbedeckung an.

Ein sonniger Sonntagnachmittag im gepflegten Garten des Kloster Walsrode ist die pure Erholung vom Wochenstress. Und einen Pilgerstempel holte ich mir auch, obwohl Pilgern nichts für mich ist.

Pilgerstempel

Weitere Informationen: Kloster Walsrode, Kirchplatz 2, 29664 Walsrode

Öffnungszeiten: von 8 bis20 Uhr, Führungen Dienstag bis Sonntag 15 Uhr

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