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Interessantes Toilettenpapier

Interessantes Toilettenpapier – was kann es an diesem Alltagsgegenstand so wissenswertes geben? Eine ganze Menge, denn auf einer Reise durch Zentralasien begegnete ich den Anfängen dieses heute so gewöhnlichen Utensils. Auf Reisen durch fremde Länder sind die Erwartungen an Toiletten ohnehin auf ein Minimaß geschrumpft. Oft ist man einfach nur froh, sich überhaupt irgendwo erleichtern zu können. Sonst bliebe nur der Straßenrand, durch das Auto oder den Bus vor neugierigen Blicken geschützt. Und Toilettenpapier ist sowieso in der Handtasche und einige Rollen im Koffer. Für alle Fälle.

Aber es ist sehr interessant, den unterschiedlichen Toilettenpapierqualitäten auf der Reise entlang der Seidenstraße durch Zentralasien zu begegnen. In Usbekistan zum Beispiel auf einer schlichten Autobahntoilette stand auf einer Steinmauer am Eingang des Etablissements eine Rolle mit braunem Toilettenpapier. Man konnte sich ein paar Stücke abreißen und zu den Toiletten gehen. Das Toilettenpapier war nicht perforiert und sehr robust. Und das es überhaupt da war, war wohl nur den Bussen mit Touristen zu verdanken, die die Straße frequentierten. Einheimische machen sicherlich weniger Aufhebens um ihre Erleichterungen. Und Toilettenpapier gehört bestimmt zum unnötigen Luxus.

Interessantes Toilettenpapier – robust, kratzig, unperforiert

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Interessantes Toilettenpapier aus Turkmenistan

Das Toilettenpapier der Autobahntoilette in Usbekistan ist grau-braun, geriffelt, kratzig, grob und derb, aber es erfüllt seinen Zweck. Ob es aus Altpapier hergestellt wird, konnte ich nicht feststellen. Wäre zu hoffen, denn es gibt in dem Land nur wenige Bäume.

In Turkmenistan, ein Staat zwischen Usbekistan und Iran, entdeckte ich die feinere Qualität. Es ist ebenso geriffelt, aber feiner, gräulich und mit dunklen, groben Flecken dazwischen. Es ist ebenso unperforiert und der Nutzer reißt einfach ein Stück ab.

Sehr fein, dünn und wertvoll erscheint das Toilettenpapier dagegen in Indien. In den Hotels ist die kleine Rolle in extra Beutelchen eingepackt und verstärkt noch diesen Eindruck des puren Luxus.

Wie entstand das Toilettenpapier?

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Hinweis zum stillen Örtchen in Troja, Türkei

Die groben Exemplare aus Usbekistan und Turkmenistan lassen Vorstellungen von der Entwicklung des Klopapieres oder WC-Papieres aufkommen. So müssen die ersten Versuche ausgesehen haben. Und das war im frühen 14. Jahrhundert in China nach der Buchführung des kaiserlichen Haushaltes zu urteilen. Demnach brauchten der Kaiser und seine Familie 15.000 Blatt einer besonders weichen und parfümierten Toilettenpapiersorte.

1857 versuchte Joseph Gayetty den Amerikanern verpacktes Toilettenpapier als notwendig zu verkaufen. Hier handelte es sich um einzelne Blättchen. Das gelang ihm nicht. Warum sollte man völlig unbedrucktes Papier kaufen, wo alte Kataloge und Zeitungen ebenso nützlich waren und dafür noch Geld ausgeben?

Der Engländer Walter Alcock unternahm 1879 einen erneuten Versuch. Er erfand das perforierte Papier auf der Rolle. Auch er hatte Probleme mit dem Verkauf, denn im prüden viktorianischen Zeitalter galt das Bedürfnis als unaussprechlich. In Amerika nahm die Entwicklung einen neuen Anlauf, dieses Mal unterstützt von dem zunehmenden Einbau von Toiletten und Bädern in den Häusern.

In Deutschland gründete Hans Klenk 1928 in Ludwigsburg die erste Toilettenpapierfabrik, die raues Krepppapier herstellte. In der DDR blieb es die einzige verfügbare Sorte. In den Mangelzeiten des Zweiten Weltkrieges baumelte wieder zerschnittenes Papier an einem Bindfaden auf den Toiletten.

Heute ist das Toilettenpapier weich, weiß gebleicht, aus Zellstoff, teilweise bedruckt oder mit Mustern geprägt.

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3 Gedanken zu „Interessantes Toilettenpapier

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  2. Ulrike

    Das ist ein toller Artikel! Wobei ich bei China mich daran erinnere, dass es noch vor 20 Jahren gar nicht so einfach war, Toilettenpapier im Laden zu kaufen. Auf den öffentlichen kLos gab es meistens keins. Weil sich die Reisenden gerne an den Rollen in den Hotels bedienten, gab es dort auch nur ganz dünne Rollen, die nicht viele Blätter hergaben.
    Beste Grüße
    Ulrike

    Antworten
    1. hehe Beitragsautor

      Hallo Ulrike,
      ja, das war vor Jahrzehnten so in China. Wir stopften in unser Gepäck acht Rollen Klopapier. Ich hatte eine große zusätzliche Tasche für Souveniers. Mein Sohn war vor ein paar Jahren im Land und er klagte nicht über mangelndes Toilettenpapier, selbst in den Hostels. Andere Reisende erzählten ebenso nichts davon, also scheint die Situation besser geworden zu sein.
      Obwohl, man sollte als Reisender flexibel sein und auf Notfälle eingerichtet. Ich kam mir zwar etwas blöd vor, als ich Toilettenpapier abriss und wie ein wertvolles Andenken in mein Notizbuch legte. Heute bin ich froh, dass ich es tat. Was für ein Schatz. Ich finde solche banalen Dinge immer super.
      LG Helga

      Antworten

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