Die Höhlenstadt Kaymakli, gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe Göreme und erst 1964 entdeckt, geht auf die Hethiter zurück. In das Lavagestein schlugen die Menschen eine komplette, unterirdische Stadt. Sie lebten die meiste Zeit unter Tage, nur zur Feldarbeit und zum Begraben ihrer Angehörigen kamen sie ans Tageslicht. Die Stadt geht bis zu neun Etagen tief in den weichen, aber stabilen, vulkanischen Untergrund. Der Luftschlacht misst 40 Meter. Um den lebensnotwendigen Luftschacht herum sind Wohnungen, Ställe für Haustiere, Brunnen und allgemeine Räume angeordnet.
Höhlenstadt Kaymakli mit Weinkeller und Küche
Es gibt eine Weinkellerei und Lagerräume für Ess- und Trinkbares. In der Gemeinschaftsküche wurde für die Bevölkerung Speisen zubereitet. Es sind die Feuerstelle und Ablagen zu sehen. Seitlich fällt ein großer flacher Stein mit vielen Dellen auf. Darauf sind wahrscheinlich Gewürze mit einem Mörser zerkleinert worden. Waren die Speisen fertig gekocht, dann kam jemand aus jeder Familie und holte Portionen ab. Die Familien aßen in ihren eigenen Wohnräumen.
Die Belüftung funktioniert noch einwandfrei, denn es weht ein Luftzug durch die Gänge. Sehr gut, denn durch die Touristen wäre die Luft schnell abgestanden und verbraucht.
Wehrhafte Zwerge in Kaymakli
Als Lichtquellen dienten kleine Öllämpchen, die in Nischen in Räumen und Gängen standen. Die Gänge sind niedrig, die Menschen mussten gebückt durch gehen. Wahrscheinlich waren sie ohnehin wegen der Vitamin-D-Problematik kleinwüchsig.
Die Eingänge konnten durch riesige Steine verschlossen und mit einem besonderen Mechanismus geöffnet werden. War bei einem feindlichen Angriff das „Tor„ geschlossen, kam den ungebetenen Gästen durch das Loch in der Mitte der Steinscheiben tödliches Gas entgegen.
Für die Besichtigungen sind vier Etagen geöffnet. In unterirdischen Stadt Kaymakli lebten 5000 Menschen. Unglaublich und für uns schwer nach zuvollziehen. Es ist eng, duster, kühl und ungemütlich. Bewohner, die keine oberirdischen Aufgaben hatten, waren wohl ständig da unten. Doch nach den Hethitern fanden verfolgte Christen diesen Wohnraum ebenso attraktiv. Selbst im Byzantinischen Reich lebten noch Menschen in dieser Untergrund-Stadt. Über der Anlage häufen sich Grabhügel. Der Rundgang war spannend, aber beklemmend. Keine schöne Vorstellung, dort unten in der Höhlenstadt Kaymakli sein Leben zu verbringen. Es war schön, wieder im Sonnenschein zu stehen.
Brautpaar in Kappadokien
Auf der Rückfahrt zum Hotel sorgte eine Ansammlung von parkenden Autos für Aufsehen. Ganz harmlos, denn ein Brautpaar stand auf einen hellen Hügel und ließ sich an ihrem Ehrentag fotografieren. Im Hintergrund waren zwei Feentürme, ein großer und ein kleiner, zu erkennen. Sollten diese Feentürme vielleicht als Braut und Bräutigam bekannt sein?