Gräberstadt Schah-e Sende in Samarkand ist das Hauptheiligtum der uralten Stadt. Eine Reihe von Mausoleen und Gedenkmoscheen reiht sich aneinander einen Hügel hoch. Die Urzelle bildet das Mausoleum eines Vetters Mohammeds, dem Gründer des Islam. Selbst die marodierenden Mongolen, sonst nicht zimperlich ganze Städte in Schutt und Asche zu legen, ließen diese Gräberstraße im 13. Jahrhundert in Ruhe. Auch sie erkannten die Bedeutung und die Einzigartigkeit dieser Straße und nutzten sie als Gebetsstätte. Inzwischen waren mehr Gräber hinzugekommen, eines schöner und wertvoller ausgestaltet als das nächste. Heute sollen es 50 Gräber sein. Auch die Ehefrauen mächtiger Männer oder Frauen aus verehrten Herrscherfamilien wurden hier bestattet. Diese Gräberstraße entwickelte sich zu einer Wallfahrtsstätte, deren Betreten noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts Andersgläubigen verboten war.
Gräberstadt Schah-e Sende in Samarkand – unglaublich, beeindruckend, einfach schön
An den Gräbern ist die Entwicklung der Kachelarbeiten über die Jahrhunderte gut nachzuvollziehen. Die Farben Blau, Grün und Türkis herrschen auch hier vor. Die Decken ausgemalt oder komplett mit Fliesen bedeckt. Manche Gräber beinhalten Wandgemälde oder Stuckmalereien. Auch die Wandlung der Religion vom Buddhismus zum Islam ist in frühen Grabanlagen zu entdecken. Es findet sich am Mandala.
So ausgeschmückt die Mausoleen auch sind, so schlicht sind die eigentlichen Gräber. Nur ein länglicher Stein verrät, dass hier ein Grab ist. Stufen führen immer weiter hinein in die sagenhafte Gräberstadt. Alle Gräber verfügen über ein hohes überaus reich geschmücktes Eingangsportal, den Iwan. Dahinter sind niedrigere Bauten mit Kuppeln. Obwohl Grab an Grab liegt, erzeugen die Bauten eine gewisse Leichtigkeit. Mittendrin sind Bänke eingelassen, die zum Verschnaufen oder zum Betrachten einladen. Freiräume auf Plätzen mit Bäumen bieten erholsames Grünes für die Augen. Außerordentlich wichtig für einen Ort in der Wüste. Deshalb sollen auch die Fliesen bevorzugt in Blau, Grün und Türkis gebrannt sein. In manchen Mausoleen befinden sich Souvenirshops.
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Ich kann die Begeisterung für die Gräberstadt, – eigentlich auch für ganz Usbekistan – teilen!
Wir bereisten vor Jahren selbst dieses Land. Von den dortigen Eindrücken entstand ein 2- teiliges Video.
Jetzt beginne ich aus den beiden längeren Gesamtvideos einzelne kleine Sequenzen zu schneiden. Derzeitig habe ich die Teilstücke „Taschkent“ und „Samarkand“ bei YouTube eingestellt. Die Teilstücke „Buchara“ und „Shiva“ folgen demnächst. Mein Kanal bei YouTube ist mit meinem Namen identisch.
Gerlinde Schanze
Das Land ist erstaunlich. Und so viele Sehenswürdigkeiten, die in der Welt einzigartig sind. Das Land ist bei uns nicht sehr präsent. Naja, ist nix zum Baden