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Der Dom zu Speyer

Der Dom zu Speyer prägt die Stadt. Das imposante Bauwerk aus dem 11. Jahrhundert hat an beiden Seiten des Kirchenschiffs Türme. Das ist sehr ungewöhnlich und meiste sind Kirchentürme an der Vorderfront des Gebetshauses gebaut. Es fällt auf, dass am ganzen Bauwerk wenig Verzierungen angebracht sind und es somit sehr schlicht wirkt.

Einzig die bunte Marien-Statue an der Seite des Altarbereiches bringt Farbe in den Dom. Der Speyerer Dom besticht durch seine steinerne Eleganz und die mächtig wirkenden zwölf Säulen im Inneren. Diesen Eindruck verstärkt sich noch die schmucklose Krone, die vor dem Altarraum schwebt. Im Dom sind immerhin vier Kaiser, drei Kaiserinnen und Könige aus den Häusern Habsburg, Staufen und Nassau begraben.

Der Dom zu Speyer ist UNESCO-Welterbe

Der Dom zu Speyer, Eingangshalle

Die heutige Schmucklosigkeit resultiert aus Zerstörungen durch den pfälzischen Erbfolgekrieg und der Französischen Revolution. Diese Auseinandersetzungen machten vor Kirchen keinen Halt.

Der Bau des romanischen Gotteshauses initiierte 1030 Kaiser Konrad II. und verstarb leider vor der Einweihung 1061. Durch Erweiterungen wurde der Dom zur heute größten romanischen Kirche seit der Zerstörung der Kirche des Klosters Cluny in Frankreich. Der Dom St. Maria und St. Stephan war und ist die Mutterkirche des Bistums Speyer mit dem Bischof. Sie prägt heute die Einkaufsmeile von Speyer.

Speyerer Dom

Die imposante Krone im Speyerer Dom

Der Dom hat eine bewegte Geschichte hinter sich und in der kommt der englische König Richard Löwenherz vor. Auf dem Rückweg vom Kreuzzug wurde Richard vom Herzog Leopold von Österreich, mit dem er sich überworfen hatte, gefangen genommen. Damit rächte sich der Herzog für die Verletzung seiner Ehre und übergab vor dem Dom seinen adligen Häftling an den deutschen Kaiser. Der hielt Richard etwa 14 Monate im Gefängnis fest und forderte Lösegeld. Das bekam er auch und finanzierte damit einen Feldzug.

Der Felsen soll den Ölberg darstellen

Berühmte Gäste besuchten den Dom und das war zum Beispiel der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl. Er zeigte seinen Staatsgästen wie Margret Thatcher, Michael Gorbatschow und George Bush Senior das berühmte Bauwerk. Beim Tod von Helmut Kohl wurde das Requiem im Speyerer Dom in Anwesenheit von Bill Clinton abgehalten.

Der Dom zu Speyer von hinten gesehen

Die Krypta im Dom zu Speyer

Krypta im Dom zu Speyer

Die größte Unterkirche der Welt befindet sich ein paar Stufen tiefer. In der Hallenkrypta sind mächtige Pfeiler und dicke Außenwände und die tragen die Last der darüber befindlichen Mauern. Hier ist der älteste Teil des Gotteshauses und es finden immer noch Gottesdienste darin statt.

Ebenso wie im Mittelalter, denn am Dom arbeiteten 70 Priester, die täglich eine Messe halten mussten. So errichtete man allein in der Krypta sieben Altäre. Ob die noch alle da sind, habe ich nicht gezählt.

Blick auf die Fürstengräber im Speyerer Dom

In einem der vier Räume sind Herrscher und Bischöfe in der Reichsgrablege beerdigt. Für sie war es wichtig, im Dom begraben zu werden. 16 wichtige Männer und Frauen liegen hier. Ein Grabmal zeigt die Darstellung von König Rudolf I. von Habsburg und er sieht unzufrieden und zermürbt aus. Im Flyer steht die Bildunterschrift «Herrscherwürde und Herrscherbürde» und das scheint bei Konrad der Wahrheit zu entsprechen.

Weitere Informationen: Speyerer Dom, Domplatz 1A, 67436 Speyer

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